Von: mk
Bozen – Der Sanitätsbetrieb hat in den vergangenen Wochen die sogenannte Sterblichkeitsrate im März und April 2020 im Vergleich zum selben Zeitraum in den vergangenen fünf Jahren analysiert. Die Todesfälle haben demnach in Südtirol um 59,3 Prozent zugenommen, berichtet die Tageszeitung Alto Adige. In Norditalien sind es 84 Prozent.
Wie Guido Mazzoleni, Primar an der Pathologie am Bozner Krankenhaus, erklärt, lassen sich die Todesfälle auf drei unterschiedliche Ursachen zurückführen: Ein Teil der Verstorbenen sind eindeutig wegen dem Coronavirus aus dem Leben geschieden. Weitere Patienten hatten bereits Vorerkrankungen und ihr Immunsystem war der Lungenkrankheit Covid-19 viel mehr ausgeliefert. Die dritte Kategorie sind Patienten mit chronischen Erkrankungen, wie etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Niereninsuffizienz, die vermutlich nicht ins Krankenhaus gegangen sind, weil sie Angst vor dem Coronavirus hatten. Ihr Gesundheitszustand hat sich demnach verschlechtert, was schließlich zum Tod geführt hat.
Während es sich bei 20 Prozent der Verstorbenen um Covid-Patienten mit Vorerkrankungen handelt, sind nur vier Prozent allein wegen Covid-19 gestorben. Der Rest geht auf chronische Erkrankungen zurück.
Zu den Zonen, die in Südtirol am meisten unter der Pandemie gelitten haben, zählt Gröden mit 51 Todesfällen. Stark betroffen war auch Eppan, während der Vinschgau relativ verschont geblieben ist.