Betroffene und Angehörige im Mittelpunkt

Erfolgreicher Abschluss der Kampagne „Gesunde Psyche, gesundes Land“

Montag, 06. Mai 2024 | 12:55 Uhr

Meran – Die südtirolweite Kampagne „Gesunde Psyche, gesundes Land” fand mit dem Abend „Gewalt oder nicht?“ kürzlich in Meran ihren erfolgreichen Abschluss. Sechs Ortschaften, sechs Bezirksgemeinschaften und sechs Veranstaltungen haben sich mit brennenden Themen rund um die psychische Gesundheit auseinandergesetzt.

Mit „Gesunde Gemeinde, gesunde Psyche”, einem Projekt der Gemeinde Karneid, nahm alles seinen Anfang. Der große Erfolg dieser Initiative und die Erkenntnis, wie wichtig seelisches Gleichgewicht ist, hat Albin Kofler, Bürgermeister der Gemeinde Karneid, bewogen die landesweite Veranstaltungsreihe „Gesunde Psyche, gesundes Land“ ins Leben zu rufen. Unter der Federführung von Sabine Cagol, Psychotherapeutin und Präsidentin der IARTS Sozialgenossenschaft, und Roger Pycha, Primar an der Psychiatrie Brixen, wurden sechs Veranstaltungen in Eggental/Untergummer, Bruneck, Brixen, Schlanders, Sterzing und Meran mit unterschiedlichen Schwerpunkten konzipiert.

Themen begreifbar und besprechbar machen

Neben namhaften Referentinnen und Referenten standen vor allem Betroffene und Angehörige im Mittelpunkt dieser Abende. Suchtverhalten, Depressionen, Erziehungsherausforderungen, Ess- und Lernstörungen und Gewalt – so die Themen, die mit Tabus brechen und Unaussprechbares besprechbar machen sollten. Gerade weil Betroffene und Angehörige den Mut hatten, vor das Publikum zu treten und über ihre oft erschütternden Lebenserfahrungen zu berichten. Berühren, sensibilisieren und informieren – auch um letzteres ging es: Wo kann man sich in Südtirol Hilfe holen, wenn man Hilfe braucht?

Niederschwellig und jederzeit helfen

Vieles wurde bereits umgesetzt. Die enge Koordination der psychologischen Dienste, den psychiatrischen Bereitschaftsdienst, die Notfallpsychologie, seit 2020 gebe es die Website ‚Dubistnichtallein.it‘ und seit wenigen Wochen das psychologische Krisentelefon, so Pycha. Einiges bleibt noch zu tun. Der Primar unterstreicht die Wichtigkeit einer niederschwelligen Hilfe und eines Netzwerks Psychischer Gesundheit, das Betroffene jederzeit an den richtigen Dienst weiterverweist.

Weichen stellen für die Zukunft

Vor allem werde es in Zukunft darum gehen, unsere zwischenmenschlichen Beziehungen zu schützen. Aus den Abenden ging genau eben dieses auch hervor – Kinder und Heranwachsende zu stärken ist immer noch der beste Schutz, um Krisen im Erwachsenalter zu bestehen.

Von: mk

Bezirk: Bozen

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