Von: luk
Bozen/Brenner – Die Finanzpolizei konnte am Dienstag dem kriminellen Treiben in Südtirol mit zwei getrennten Operationen Einhalt gebieten. In Bozen beschlagnahmten die Fahnder eine große Menge Haschisch und an der Brennergrenze wurde in einem Lieferwagen 160.000 Euro Bargeld gefunden. Der Fahrer tischte den Exekutivbeamten eine Märchengeschichte auf.
2,2 Kilogramm Haschisch im Linienbus transportiert
Es war wohl auch Kommissar Zufall gestern in Bozen am Werk: Zwei Beamte der Finanzpolizei fuhren nach der Arbeit gegen 5.00 Uhr mit dem Linienbus Nummer 5 nach Hause, als ein polizeibekannter ausländischer Bürger mit einem voluminösen Rucksack zustieg. Er fiel den beiden Ordnungshütern auf, weil er den Rucksack nicht ablegte, als er Platz nahm und sich nervös umsah.
Die beiden Finanzpolizisten gaben sich schließlich zu erkennen und identifizierten den Mann. Bei der Kontrolle des Rucksacks kamen 20 Stück Haschisch mit einem Gesamtgewicht von 2,2 Kilogramm zum Vorschein. Um Spürhunde zu verwirren, war das Rauschmittel sorgfältig verpackt und mit Minz-Zahnpasta eingeschmiert. In den Schuhen des Mannes waren zudem zwei Kugeln mit 1,5 Gramm Kokain versteckt.
Der Migrant wurde festgenommen und ins Bozner Gefängnis überstellt.
160.000 Euro in bar von Jumpa erschnüffelt
Beim zweiten Schlag am Dienstag gegen kriminelle Machenschaften war die kalte Spürnase von Jumpa ausschlaggebend. Der Schäferhund der Finanzpolizei ist darauf abgerichtet, verstecktes Bargeld zu erschnüffeln. Genau diese Fähigkeit war am Dienstagabend bei einer Kontrolle eines Lieferwagens, der von Deutschland kommend in Richtung Süden unterwegs war, notwendig.
Ein Mann, der in der Provinz Mantua mit gültiger Aufenthaltsgenehmigung lebt, saß am Steuer. Ursprünglich wollte die Finanzpolizei aus Brixen die Ordnungsmäßigkeit der Papiere und der Ladung überprüfen. Doch als “Jumpa” durch das Fahrzeug lief, schlug sie an. Versteckt in der Karosserie fanden die Ordnungshüter aufgeteilt in mehreren Umschlägen 160.000 Euro Bargeld.
Die Erklärungen des Mannes, der angeblich in Deutschland war, um typische Spezialitäten seiner Heimat zu verkaufen, konnten die Exekutivbeamten allerdings nicht überzeugen. Er behauptete, nichts von den Geldscheinen gewusst zu haben, und stellte die Vermutung an, dass wahrscheinlich jemand die Scheine ohne sein Wissen in seinem Lieferwagen versteckt hatte, während er auf einem Rastplatz in Tirol schlief.
Die erhebliche Geldsumme wurde beschlagnahmt und der Mann bei den Justizbehörden angezeigt.
In beiden Fällen gilt die Unschuldsvermutung.