Auch in Myanmar sorgte der Taifun "Yagi" für Sturzfluten

Zahl der Toten nach Taifun “Yagi” steigt weiter

Freitag, 13. September 2024 | 15:30 Uhr

Von: APA/dpa

Super-Taifun “Yagi” hat neben Vietnam und Thailand vor allem Myanmar schwer getroffen. Offiziellen Angaben zufolge kamen bisher mindestens 19 Menschen bei Sturzfluten und Erdrutschen ums Leben. Die Nachrichtenagentur Khit Thit Media berichtete am Nachmittag (Ortszeit), dass ganze Dörfer fortgespült oder von Erdmassen begraben worden seien. In Vietnam stieg die Zahl der Toten indessen auf 254.

Viele Gebiete in dem von einer brutalen Militärjunta regierten Land waren den Angaben zufolge wegen Überschwemmungen von der Außenwelt abgeschnitten. Ein ganzes Dorf mit ursprünglich 1.600 Einwohnern sei wie vom Erdboden verschwunden, zitierten Medien Augenzeugen. Nur 900 Bewohner seien in Sicherheit gebracht worden, von 700 fehle derzeit jede Spur.

“Die Dörfer und Gemeinden in der Nähe der Hauptstadt Naypyidaw sind in einem furchtbaren Zustand”, sagte der 34-jährige Kyaw Kyaw, der für örtlich organisierte Rettungsteams im Einsatz war, der Deutschen Presse-Agentur. “Einige Orte konnten von den Teams bisher gar nicht erreicht werden.” Vorausgegangen war Starkregen im Zuge von “Yagi”.

Betroffen waren neben Naypyidaw vor allem die Region Bago nördlich der größten Stadt Yangon sowie die beiden an Thailand grenzenden Regionen Shan und Kayah (auch Karenni genannt). “Wir wissen nicht, wie viele Tote es gibt”, sagte Kyaw Kyaw weiter. “Die Menschen waren völlig hilflos, als die Fluten kamen, weil die Junta keine richtigen Bergungsteams schickt.”

Eine Frau in einem Flüchtlingslager im Kayah-Staat sprach von mindestens 24 Todesopfern allein in dieser Region. “Aber es werden auch viele vermisst. Hier gibt es keine richtigen Rettungsmaßnahmen”, sagte sie der dpa. In der Region hatte die Junta zuletzt Luftangriffe auf die Bevölkerung geflogen, weil dort Widerstandskämpfer im Einsatz seien.

Das frühere Birma versinkt seit einem Militärputsch im Februar 2021 in Chaos und Gewalt. Jede Naturkatastrophe setzt der Bevölkerung noch mehr zu als in anderen Ländern Südostasiens.

Im ebenfalls massiv von dem Sturm betroffenen Vietnam stieg die Zahl der Toten inzwischen auf 254, mehr als 820 Menschen wurden verletzt, 82 werden weiter vermisst, wie der Katastrophenschutz mitteilte. Während die Überschwemmungen in Vietnam weiter zurückgingen setzten Rettungskräfte ihren Sucheinsatz fort. Der nach Behördenangaben heftigste Tropensturm seit Jahrzehnten hatte am vergangenen Wochenende 15 Stunden lang gewütet. Auch die Hauptstadt Hanoi war schwer betroffen.

Schwere Verluste gab es auch in der Landwirtschaft: Den Angaben zufolge starben etwa zwei Millionen Nutztiere, darunter vor allem Geflügel und Vieh. Mehr als 200.000 Hektar Reisfelder wurden erheblich beschädigt.

Auch in Thailand herrscht weiter Alarm. Weite Teile der bei Touristen aus aller Welt beliebten Provinzen Chiang Mai und Chiang Rai stehen seit Mittwoch unter Wasser. Mindestens sechs Menschen kamen bisher ums Leben. Anrainerinnen und Anrainer mussten teilweise mit Hubschraubern von den Dächern ihrer Häuser gerettet werden. Meteorologen warnten vor weiteren heftigen Niederschlägen.

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Auch in Myanmar sorgte der Taifun "Yagi" für Sturzfluten

Zahl der Toten nach Taifun “Yagi” steigt weiter

Uhr

Von: APA/dpa

Super-Taifun “Yagi” hat neben Vietnam und Thailand vor allem Myanmar schwer getroffen. Offiziellen Angaben zufolge kamen bisher mindestens 19 Menschen bei Sturzfluten und Erdrutschen ums Leben. Die Nachrichtenagentur Khit Thit Media berichtete am Nachmittag (Ortszeit), dass ganze Dörfer fortgespült oder von Erdmassen begraben worden seien. In Vietnam stieg die Zahl der Toten indessen auf 254.

Viele Gebiete in dem von einer brutalen Militärjunta regierten Land waren den Angaben zufolge wegen Überschwemmungen von der Außenwelt abgeschnitten. Ein ganzes Dorf mit ursprünglich 1.600 Einwohnern sei wie vom Erdboden verschwunden, zitierten Medien Augenzeugen. Nur 900 Bewohner seien in Sicherheit gebracht worden, von 700 fehle derzeit jede Spur.

“Die Dörfer und Gemeinden in der Nähe der Hauptstadt Naypyidaw sind in einem furchtbaren Zustand”, sagte der 34-jährige Kyaw Kyaw, der für örtlich organisierte Rettungsteams im Einsatz war, der Deutschen Presse-Agentur. “Einige Orte konnten von den Teams bisher gar nicht erreicht werden.” Vorausgegangen war Starkregen im Zuge von “Yagi”.

Betroffen waren neben Naypyidaw vor allem die Region Bago nördlich der größten Stadt Yangon sowie die beiden an Thailand grenzenden Regionen Shan und Kayah (auch Karenni genannt). “Wir wissen nicht, wie viele Tote es gibt”, sagte Kyaw Kyaw weiter. “Die Menschen waren völlig hilflos, als die Fluten kamen, weil die Junta keine richtigen Bergungsteams schickt.”

Eine Frau in einem Flüchtlingslager im Kayah-Staat sprach von mindestens 24 Todesopfern allein in dieser Region. “Aber es werden auch viele vermisst. Hier gibt es keine richtigen Rettungsmaßnahmen”, sagte sie der dpa. In der Region hatte die Junta zuletzt Luftangriffe auf die Bevölkerung geflogen, weil dort Widerstandskämpfer im Einsatz seien.

Das frühere Birma versinkt seit einem Militärputsch im Februar 2021 in Chaos und Gewalt. Jede Naturkatastrophe setzt der Bevölkerung noch mehr zu als in anderen Ländern Südostasiens.

Im ebenfalls massiv von dem Sturm betroffenen Vietnam stieg die Zahl der Toten inzwischen auf 254, mehr als 820 Menschen wurden verletzt, 82 werden weiter vermisst, wie der Katastrophenschutz mitteilte. Während die Überschwemmungen in Vietnam weiter zurückgingen setzten Rettungskräfte ihren Sucheinsatz fort. Der nach Behördenangaben heftigste Tropensturm seit Jahrzehnten hatte am vergangenen Wochenende 15 Stunden lang gewütet. Auch die Hauptstadt Hanoi war schwer betroffen.

Schwere Verluste gab es auch in der Landwirtschaft: Den Angaben zufolge starben etwa zwei Millionen Nutztiere, darunter vor allem Geflügel und Vieh. Mehr als 200.000 Hektar Reisfelder wurden erheblich beschädigt.

Auch in Thailand herrscht weiter Alarm. Weite Teile der bei Touristen aus aller Welt beliebten Provinzen Chiang Mai und Chiang Rai stehen seit Mittwoch unter Wasser. Mindestens sechs Menschen kamen bisher ums Leben. Anrainerinnen und Anrainer mussten teilweise mit Hubschraubern von den Dächern ihrer Häuser gerettet werden. Meteorologen warnten vor weiteren heftigen Niederschlägen.

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