Von: Ivd
Garda – Im sonst so ruhig anmutenden Gardasee lauert eine ungewöhnliche Gefahr unter der glitzernden Wasseroberfläche: Riesige Welse, die das Ökosystem des Sees bedrohen. Die eingeschleppte Raubfischart kann bis zu drei Meter lang werden und frisst nahezu alles, was ihnen vor die Barthaare kommt. Damit setzt sie die heimischen Fischbestände enorm unter Druck. Taucher müssen nun ungewöhnliche Maßnahmen ergreifen, um den Tiefseemonstern Herr zu werden.
Der Wels ist ursprünglich in vielen Flusssystemen Mittel-, Ost- und Südosteuropas beheimatet und wurde vermutlich von Anglern nach Norditalien gebracht. Dort hat er sich rasant vermehrt und ausgebreitet. In den oberitalienischen Seen, insbesondere im Gardasee, sowie im Flusssystem des Po und seinen Nebenflüssen sorgt der Wels mittlerweile für erhebliche ökologische Probleme. Aufgrund seiner beeindruckenden Größe und seiner Lebensweise als Raubfisch stellt er eine ernsthafte Bedrohung für das Gleichgewicht der heimischen Fauna dar.
Ohne Sauerstoff, dafür mit Harpunen
„Dieser Fisch darf nicht als alleiniger Sündenbock für die Probleme des Gardasees dienen, aber er trägt wesentlich zur Verarmung der einheimischen Fischarten bei“, erklärt der Apnoetaucher Marco Porta gegenüber der Lokalzeitung L’Arena. Gemeinsam mit seinem Kollegen Stefano Govi, ebenfalls Apnoetaucher und Präsident des Apnoeclubs Brescia, hat er eine spezielle Technik entwickelt, um diese gigantischen Fische zu jagen. Ausgestattet mit Harpunen tauchen sie ohne Sauerstoffflaschen in die Tiefen des Sees, um die Raubfische zu erlegen.
Die Jagd auf die Welse ist keine einfache Aufgabe: „Diese Fische haben eine enorme Kraft“, warnt Govi. „Wenn sie nicht an einer lebenswichtigen Stelle getroffen werden, reagieren sie heftig und können leicht einen Taucher in Gefahr bringen.“ Trotz der Herausforderung ist die Arbeit der Taucher von entscheidender Bedeutung, um die Anzahl der Welse zu kontrollieren und somit das ökologische Gleichgewicht im Gardasee wiederherzustellen.
Größtes Exemplar misst über zwei Meter
Im vergangenen Jahr wurde das bisher größte Exemplar des Monsterfischs aus dem See gezogen. Wie die Gardasee Zeitung berichtet, war der Fisch ganze 2,1 Meter groß und 90 Kilogramm schwer. Bereits damals kritisiert Filippo Gavazzoni, Vizepräsident der Comunità del Garda den „Raubfisch, der die Artenvielfalt des Sees untergräbt“. Ein noch größeres Exemplar wurde vor einigen Jahren im Po gefangen: es wurde ganze 2,66 Meter groß.
Neben den Welsen stellen auch andere Faktoren wie Abwassereinleitungen und illegale Fischerei eine Bedrohung für den Gardasee dar. Die Bemühungen der Taucher sind daher ein wichtiger Beitrag zum Schutz des beliebten Erholungsgebiets und seiner einzigartigen Flora und Fauna. Ob die Maßnahmen ausreichen werden, um den Raubfisch langfristig in Schach zu halten, bleibt jedoch abzuwarten.
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14 Kommentare auf "Jagd auf Garda-Giganten: Monsterfisch bedroht Seebewohner"
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Monsterfische, Problem Bären, wahnsinnige Kühe, Killer Hunde.. Ein Wahnsinn!
Warum rotten wir nicht alles aus. Wir sagte hier jemand, wozu sind Tiere nützlich. Auser zum Essen, für die Leute wohl zu nichts.
Inversiv, JO, aber wo gibt es das inzwischen nicht?
@N.G. Na hoffentlich verirrt sich mal eine “invasive Art” in deine Wohnung! Ameisen, Wespen, Mäuse, o.ä.
Bitte, bitte nichts dagegen unternehmen! Am besten ausziehen und der Art dein Heim überlassen!
Aber jetzt ernsthaft … bitte lesen:
https://www.wwf.de/themen-projekte/artensterben/invasive-arten
Die Monsterfische wurden von Anglern in den Gewässern ausgesetzt und sind jetzt ein Problem.
Bären wurden von Menschen wieder angesiedelt und sind jetzt ein Problem.
Dadurch wird das gesamte Ökosystem gefährdet!
@Stadtler
Bären gab es im Adamello-/Brentagebiet immer schon….im Gegensatz zu anderen Gegenden(Südtirol z.B.)wo sie komplett und vollständig ausgerottet wurden.😉
@Roby74
Bären gab es in GANZ Südtirol “immer schon”.
Mir gefällt immer die Meinung, in den Tälern Südtirols müssen Raubtiere akzeptiert und geschützt werden. Wenn sich aber mal ein Reh in die Meraner Lauben verirrt, wird von Forst bis Stadtpolizei alles aufgefahren. Wenn die Ratten und Tauben überhand nehmen, werden Giftköder oder “die Pille” verabreicht.
Also liebe Südtiroler: Wenn ihr heimische Wildtiere haben wollt, akzeptiert sie überall! Wenn sie Bienenstöcke im Tal plündern dürfen, dürfen sie auch Mülleimer im Obermaiser Garten plündern!
Die Haltung: “finde ich gut, aber nicht bei mir” war schon immer falsch!
Diese Antwort ist sachlich falsch. Die Brenta-Bären waren wesentlich kleiner und harmloser als die aus Slowenien importieren Bären. Genau genomen handelt es sich dabei um eine invasive Art, die in unserer Gegend nichts zu suchen hat.
Der Nessi
vom Gardasee😂
Petri Heil
Evolution und invasive Arten sind die Begleiter der Erde, auch wir Menschen.
Ist Heute Tag der Fischphobie? 🤔😅
Die gefährlichsten Fische am Gardasee sind wohl die Immobilien-Haie 😉
Denguefieber, Bären, Riesenfische, eingeschlagene Autoscheiben …wer will da noch Urlaub machen?
…Dieser Fisch darf nicht als alleiniger Sündenbock für die Probleme des Gardasees dienen…
Und doch wird dieser Fisch als Sündenbock herhalten müssen 😳
“Drei-Meter-Ungeheuer in den Tiefen des Gardasees” amol wieder a überschrift alla Bildzeitung. der größte je aus dem gardasee gezogene hatte 2,10m ! wo sein die 3 meter ungeheue?
bite bei der realität bleiben liebe redaktore