Verschuldeter 50-Jähriger ermordet seine Eltern – VIDEO

„Sie wollten mir kein Geld mehr geben“

Mittwoch, 26. Juni 2024 | 07:13 Uhr

Von: ka

Fano – Luca Ricci, ein 50-jähriger Metallarbeiter aus der Küstenstadt Fano in den Marken, hat versucht, einen „Überfall unbekannter Täter“ vorzutäuschen, aber nachdem die Ermittler die Leichen seiner Eltern entdeckt hatten, verdichteten sich die Hinweise, dass Luca Ricci seine Mutter und seinen Vater ermordet hatte. Das genaue Motiv ist noch unklar, aber es scheint, dass seine Eltern, die bereits das Haus verkauft hatten, nicht mehr länger dazu bereit gewesen waren, seine Schulden zu begleichen.

„Für Fälle wie diesen bräuchte es ein Lehrbuch der Psychiatrie“, so der Kommentar eines Ermittlers nach dem Geständnis des Elternmörders. Wie es scheint, liegt der Ursprung des grausamen Verbrechens in einem missglückten Versuch Luca Riccis, sich selbstständig zu machen. Vor etwa zehn Jahren hatte der 50-Jährige mit finanzieller Unterstützung seines Vaters versucht, ein Handwerksunternehmen zu gründen. Aber das Geschäft kam nie so richtig in Gang, was im Laufe der Zeit in ein finanzielles Desaster mündete. Da ihr Sohn seine Schulden in Höhe von 60.000 Euro nicht begleichen konnte, sah sich das ältere Ehepaar im vergangenen Oktober sogar dazu gezwungen, das Haus zu verkaufen. Zuletzt ließ sich die Versteigerung des Zweifamilienhauses nicht mehr abwenden.

ANSA/ DAVIDE GENNARI

In den folgenden Monaten seien im Haus die Spannungen zwischen dem 50-jährigen Metallarbeiter, der zwei Kinder hat und von seiner Frau geschieden ist, und seinen Eltern immer größer geworden. Auch wenn die Aussagen des 50-Jährigen teilweise bruchstückhaft und unklar sind, lässt sich anhand seines Geständnisses die Tatnacht recht genau rekonstruieren.

Den Ermittlern zufolge habe Ricci am frühen Montagmorgen gegen 3.00 Uhr die Wohnung seiner Eltern im unteren Stockwerk aufgesucht, um sein Blutdruckgerät zu holen. Als seine Mutter, die 70-jährige Luisa Marconi, aufgewacht sei, sei es zu einem lebhaften Gespräch gekommen, das schnell zu einem regelrechten Streit ausgeartet sei. Auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzung habe Luca Ricci seine Mutter in der Küche mit einer Schnur erdrosselt. Laut seinem Geständnis habe er sich anschließend in das Schlafzimmer seines Vaters begeben. Der 75 Jahre alte Giuseppe Ricci hatte keine Chance. Mehrere Hammerschläge auf seinem Kopf setzten dem Leben des älteren Mannes ein schreckliches Ende. Nach den beiden Morden sei der mutmaßliche Täter wieder zu Bett gegangen.

Facebook/Luca Ricci

Sich der Schwere des Verbrechens endlich bewusst, aber scheinbar dennoch mit dem festen Willen, den Verdacht von sich weg zu lenken, versuchte Luca Ricci am Montagmorgen den Mord an seinen Eltern zu vertuschen. Nachdem er seinen Sohn zur Schule nach Pesaro gefahren hatte, wählte er die Notrufnummer. „Meine Eltern antworten nicht und die Tür ist verschlossen“, täuschte der 50-Jährige gegenüber einem Mitarbeiter der Notrufzentrale eine Notfallmeldung vor. Als die Feuerwehrleute die Tür öffneten, entdeckten sie die beiden Leichen.

Die Schilderung des Mannes vermochte die Ermittler jedoch von Anfang an nicht zu überzeugen. Bald verdichteten sich die Hinweise, dass Luca Ricci seine Mutter und seinen Vater ermordet hatte. Am Montagnachmittag auf der Polizeiwache von Fano verhört, beschränkten sich seine Antworten weitgehend auf viele „Ich kann mich nicht erinnern“.

Facebook/Luca Ricci/Luisa Marconi und Giuseppe Ricci

Am Ende gestand der 50-Jährige die schreckliche Tat, wobei er auch das wahrscheinliche Motiv durchblicken ließ. „Sie wollten mir kein Geld mehr geben“, so Luca Ricci fast am Ende des Verhörs. „Ich habe begriffen, dass ich es getan hatte“, legte er vor dem Polizeikommissar und dem Untersuchungsrichter ein Geständnis ab. Es war, als ob er sich des Verbrechens erst bewusst geworden wäre, nachdem er es begangen hatte. Luca Ricci wurde wegen mehrfachen Mordes unter erschwerten Umständen verhaftet und in Untersuchungshaft genommen.

Der Elternmord von Fano schockiert die Einwohner der kleinen Adriaküstenstadt. Die fast gesicherte Tatsache, dass der missglückte Versuch, sich selbstständig zu machen, zuerst eine ganze Familie in den Ruin getrieben und dann zu einer unfassbaren Bluttat geführt hat, lässt viele Italiener ratlos zurück.

Kommentare

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9 Kommentare auf "„Sie wollten mir kein Geld mehr geben“"


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sophie
sophie
Kinig
3 Tage 4 h

Sebr schlimm, schon das zu lesen, bekommt
An Gänserupfen.
Nicht. Ach zu voll ziehen, was in so einem Menschen vor sich geht. Die eigenen Eltern die ihn schon immer unterstützt haben, so grauenvoll zu ermorden, und noch alles vertuschen wollen.
Er soll das ganze Leben nicht mehr frei kommen, auch wenn seine Anwälte sicher,
Auf nicht Zurechnungsfähig blädieren werden.

user6
user6
Superredner
3 Tage 3 h

solhie, bei manchen menschen, die in arge ekonomische und existenzielle schwierigkeiten kommen, schaltet leider oft das hirn aus. erst im nachhinein merken sie, was sie angestellt haben.

Grantelbart
Grantelbart
Universalgelehrter
3 Tage 1 h

Unzurechnungsfähigkeit passt mit dem Vertuschungsversuchen nicht so ganz zusammen. Auch den schlafenden Vater hätte er nach dem ersten Mord nicht erschlagen müssen. Ich denke der Staatsanwalt hat hier leichtes Spiel.

Vonmiraus
Vonmiraus
Tratscher
2 Tage 19 h

Deutsche Sprache, schwere Sprache.🙈

Eisenhauer
Eisenhauer
Tratscher
3 Tage 3 h

Zwei Leben auslöschen und das eigene ruinieren, wegen €60.000. Wahnsinn!!!

Homelander
Homelander
Universalgelehrter
3 Tage 1 h

Der kerat in a Stroflogo zi tian… nur mehr Arbeiten, aber ohne Geld..

info
info
Universalgelehrter
2 Tage 23 h

Ja genau, oder “In Ketten in den Steinbruch”, wie dein bester Freund gerne ahnungslos formuliert…

sophie
sophie
Kinig
3 Tage 2 h

Sehr schlimm, schon das zu lesen, bekommt man Gänserupfen.
Nicht nach zu vollziehen, was in so einem Menschen vor sich geht. Die eigenen Eltern die ihn schon immer unterstützt haben, so grauenvoll zu ermorden, und noch alles vertuschen wollen.
Er soll das ganze Leben nicht mehr frei kommen, auch wenn seine Anwälte sicher, Auf nicht Zurechnungsfähig blädieren werden.

Grantelbart
Grantelbart
Universalgelehrter
3 Tage 1 h

Jetzt hat der gute Mann vorerst ausgesorgt, ein Dach über dem Kopf in einer malerischen Zelle und drei warme, wenn auch nicht schmackhafte Mahlzeiten sind ihm für die nächsten Jahrzehnte sicher. Wenn der Sinn nach Intimität steht reicht es die Seife fallen zu lassen. Und Tschüss

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