Erste transkontinentale Fernoperation

Weltpremiere: Arzt operiert von Rom aus in Peking

Samstag, 22. Juni 2024 | 08:38 Uhr

Von: Ivd

Rom – Ein bedeutender Meilenstein in der Medizingeschichte wurde kürzlich erreicht: Ein chinesischer Chirurg führte von Rom aus die weltweit erste transkontinentale robotergestützte Prostataoperation durch. Der Patient befand sich während des Eingriffs in Peking, über 8.100 Kilometer entfernt. Dank modernster 5G-Technologie und Glasfaserverbindungen konnte die Operation erfolgreich durchgeführt werden.

Der Eingriff fand im Rahmen der Fachkonferenz “Challenges in Laparoscopy and Robotics & AI” statt, die vom 5. bis 7. Juni in Rom abgehalten wurde. Bei der Konferenz wurde die Operation live übertragen und stieß auf großes Interesse und Staunen bei den Teilnehmenden. Der Chirurg Zhang Xu, Leiter der urologischen Abteilung des Krankenhauses 301 der Volksbefreiungsarmee in Peking, führte die Operation durch. Unterstützt wurde er vor Ort in Peking von einem medizinischen Team und einem Ersatzchirurgen, die für mögliche Komplikationen bereitstanden.

Mögliche Anwendung für Krisengebiete

Während des 90-minütigen Eingriffs wurden Roboterarme Peking über eine chirurgische Konsole in Rom gesteuert, die Echtzeitbilder des Patienten lieferte. Die innovative Methode könnte zukünftig neue Standards in der Medizin setzen und besonders in abgelegenen Regionen oder Kriegsgebieten Leben retten. In China plant man bereits, Telechirurgie für militärische Zwecke und internationale Rettungseinsätze zu nutzen.

Erwartungen übertroffen

Das Hauptproblem bei Fernoperationen ist die Latenzzeit, also die Verzögerung zwischen den Eingaben des Chirurgen und den Aktionen der Roboterarme. In diesem Fall betrug die Verzögerung 135 Millisekunden, was unter der idealen Obergrenze von 200 Millisekunden liegt. Dies ermöglichte eine präzise und sichere Durchführung der Operation.

Zuvor hatte das Team um Zhang Xu zahlreiche experimentelle Studien an Tieren durchgeführt sowie eine Testoperationen simuliert, um die Technik zu perfektionieren und die Verzögerung zwischen Rom und Peking zu testen.

Die erfolgreiche Durchführung dieser Operation zeigt das enorme Potenzial der Telechirurgie. Mit der Technologie ist es nicht mehr erforderlich, um den Planeten zu reisen, um Menschen in Krisengebieten zu versorgen. Langfristig kann das zu einer verbesserten medizinischen Versorgung von Menschen weltweit führen.

 

Quelle: Telepolis
Kommentare

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6 Kommentare auf "Weltpremiere: Arzt operiert von Rom aus in Peking"


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traktor
traktor
Kinig
5 Tage 15 h

135 ms latenz sind eher hoch… ideal wäre wohl unter 60 ms….

Oswi
Oswi
Grünschnabel
5 Tage 15 h

Ein menschlicher Wimpernschlag dauert zwischen 100 bis 150 ms hab ich mir erklären lassen!!! Probier’s mal aus!!

Neumi
Neumi
Kinig
4 Tage 16 h

ideal wäre 0. Aber realistisch sind 60 nicht. Nicht über so eine große Entfernung.

Olm sgleiche
Olm sgleiche
Tratscher
5 Tage 10 h

Ja,ja… und einmal kurz eine Störung bei der Übertragung und zack das wars… Ja ich weis so etwas gibt es nicht….🙈🤦🏻

Neumi
Neumi
Kinig
4 Tage 16 h

gerade in den “Krisengebieten” dürfte die Netzqualität tatsächlich ein Problem werden. Aber man steht hier ja erst am Anfang, es soll ja nicht schon morgen zum Standard werden.

Apuleius
Apuleius
Tratscher
5 Tage 4 h

Schau, schau, iaz hobmer a schun chirurgen do auf SN

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