Ein Kennenlernen in Schleswig-Holstein

Landtagsabgeordnete auf Reisen

Freitag, 28. Juni 2024 | 15:12 Uhr

Von: luk

Bozen/Kiel – Schleswig-Holstein ist das nördlichste Gebiet des deutschen Sprachraums und das einzige Land in der Bundesrepublik Deutschland, in dessen Grenzen drei nationale Minderheiten leben: die dänische Minderheit, die friesische Volksgruppe und die Sinti und Roma; im benachbarten Dänemark – in Nordschleswig – lebt zudem die deutsche Volksgruppe. Aus diesem Grund sind Minderheitenfragen in Schleswig-Holstein ein wichtiges Thema, das im European Centre for Minority Issues (ECMI) in Flensburg auch wissenschaftlich erörtert wird. Die unabhängige, interdisziplinäre Forschungseinrichtung wurde 1996 von Dänemark, Deutschland und Schleswig-Holstein mit dem Ziel gegründet, die Achtung von Diversität durch ein stärkeres Bewusstsein für Minderheitenrechte und Minderheitenfragen in allen Bereichen der Gesellschaft zu erhöhen, und setzt sich für die Verbesserung der Situation der nationalen Minderheiten Europas ein. Seit 2009 gibt es eine Kooperationsvereinbarung mit Eurac Research Bozen.

Das ECMI war eine der Stationen der Delegation des Südtiroler Landtages unter der Leitung von Präsident Arnold Schuler, die sich in den vergangenen Tagen in Schleswig-Holstein aufhielt. Gemeinsam mit Landtagspräsident Schuler sind Präsidialsekretär Harald Stauder, die Fraktionsvorsitzenden Sandro Repetto und Andreas Leiter Reber sowie die Abgeordneten Hannes Rabensteiner und Madeleine Rohrer nach Schleswig-Holstein gereist.

Gespräche führten die Abgeordneten in Flensburg auch mit Vertretern des Sydslesvigsk Forening (Südschleswigscher Verein, SSF), der kulturellen Hauptorganisation der dänischen Minderheit. Mit Vertretern der deutschen Minderheit in Süddänemark trafen die Delegationsmitglieder indes bei ihren Besuchen in der Bildungsstätte Knivsberg (Rødekro), im Deutschen Gymnasium für Nordschleswig, beim Bund Deutscher Nordschleswiger, der kulturellen Hauptorganisation der deutschen Minderheit in Dänemark, sowie in der Redaktion und im Verlagshaus „Der Nordschleswiger“ (alle in Aabenraa) zusammen.

Das Thema Minderheiten stand u.a. auch beim Treffen mit Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther und dem Minderheitenbeauftragten der Landesregierung, Johannes Callsen, auf der Agenda. Im Landtag in Kiel war die Südtiroler Delegation dagegen von Landtagspräsidentin Kristina Herbst empfangen worden und politische Gespräche mit dem Ältestenrat geführt, einem Beratungsorgan, dem neben der Landtagspräsidentin und ihren Stellvertreterinnen und Stellvertretern je ein Mitglied jeder Fraktion angehört.

“Studienreisen wie diese nach Schleswig-Holstein“, so Landtagspräsident Schuler, „fördern auch das Kulturverständnis. So konnten wir in persönlichen Treffen mit politischen Vertreterinnen und Vertretern sowie den Menschen vor Ort mehr über die kulturellen und sozialen Besonderheiten erfahren. Die Reise bot mir zudem die Gelegenheit, meine Landtagskolleginnen und -kollegen über den üblichen Landtagsalltag hinaus besser kennenzulernen und schafft so eine gute Grundlage für weitere gemeinsame Initiativen“.

Bezirk: Bozen

Kommentare

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2 Kommentare auf "Landtagsabgeordnete auf Reisen"


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Opa1950
Opa1950
Superredner
2 Tage 10 h

Reine Verschwendung von Steuergeldern.

pfaelzerwald
1 Tag 23 h

Nordschleswiger und Südtiroler: alle Mitteleuropäer.

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