Von: mk
Bozen – Der Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der Arbeitnehmer in der SVP, Helmuth Renzler, zeigt sich schockiert über den „wahnwitzigen öffentlichen Aufruf“ zum Parlaments-Wahlboykott der Süd-Tiroler Freiheit. Die Bewegung fordere die Bevölkerung dazu auf, von einem ihrer wichtigsten Rechte nicht Gebrauch zu machen.
„Jede Person hat ein eigenes Demokratieverständnis. Diese Tatsache ist gut und richtig so. Parteien aber steht es nicht zu, Menschen anzuraten ihre Rechte nicht zu wahrzunehmen, wie beispielsweise das Wahlrecht. Wenn nun die Süd-Tiroler Freiheit dazu aufruft, am 4. März anlässlich der Parlamentswahlen ‚weiß‘ zu wählen, dann muss ich das als Wahlempfehlung gelten lassen. Wenn sie aber nun auch gleichzeitig empfiehlt den Wahlen gänzlich fern zu bleiben, dann ist das für mich ein grober und fahrlässiger Akt von Unverantwortlichkeit“, kritisiert Helmuth Renzler scharf.
Besonders das Wahlrecht sei ein hart erkämpftes Recht und besonders für Südtirol stünde bei jeden Parlamentswahlen immer viel auf dem Spiel. Die Südtiroler Bevölkerung müsse Signale setzen und auf ihre Rechte bestehen.
„Als sprachliche Minderheit haben wir Südtiroler die Pflicht und, Gott sei Dank, auch das Recht dafür zu sorgen, dass wir in Rom die bestmögliche Vertretung haben. Deshalb müssen wir uns möglichst zahlreich an den Wahlen beteiligen und für unser Land und unsere Zukunft unsere Stimme abgeben. Südtirol wird hoffentlich ab März sechs deutschsprachige Vertreter nach Rom entsenden, die sich für uns einsetzen. Ich widerspreche daher der Süd-Tiroler Freiheit und rufe zum geschlossenen Urnengang auf“, unterstreicht Helmuth Renzler.
Die Bezirksgruppe Unterland/Überetsch der Süd-Tiroler Freiheit hat wegen der Kandidatur von Maria Elena Boschi als PD-SVP-Kandidatin im Wahlkreis Bozen-Unterland einstimmig dafür ausgesprochen, eine Wahlempfehlung abzugeben. Dabei empfahl die Süd-Tiroler Freiheit, ein „Zeichen des Protests zu setzen“. „Wer sich überhaupt die Mühe macht, zu den Wahlen zu gehen, sollte den Stimmzettel weiß oder ungültig abgeben“, erklärte die Bewegung in einer Aussendung.