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„Alle Migranten müssen in Einrichtungen außerhalb der Insel überführt werden“

Dienstag, 25. August 2020 | 08:01 Uhr

Von: ka

Palermo – Der Präsident der Region Sizilien, Nello Musumeci, hat genug. „Die Anzahl der Anlandungen in Sizilien ist enorm gestiegen. Allein im heurigen Juli sind 7.067 Migranten angekommen. Bis Mitte August sind weitere 3.000 hinzugekommen. Im ganzen August des letzten Jahres waren es insgesamt nur 1.268 und im Juli gar nur 1.088 gewesen“, so der sichtlich erzürnte Präsident der Region Sizilien.

TG5 del 23 agosto 2020

Il servizio del Tg5 di oggi in cui parlo dell'ordinanza sugli hotspot e i centri accoglienza in #Sicilia#Italia #governoMusumeci #migranti #Coronavirus #CoronavirusSicilia #CoronavirusItalia #Covid19 #Covid19Italia Regione Siciliana

Pubblicato da Nello Musumeci su Domenica 23 agosto 2020

Die erneute Flüchtlingswelle, die aufgrund der Covid-19-Notlage bisher nicht so sehr im Blickfeld der Öffentlichkeit stand, führte schnell zur Überbelegung der Asylaufnahmezentren der Insel. Dies brachte mit sich, dass in Zentren, die ursprünglich eigentlich nur für wenige Dutzend Migranten vorgesehen waren, heute Hunderte von Flüchtlingen Platz finden müssen.

Die Coronapandemie verschärft die Lage zusehends. Da es auf den Flüchtlingsbooten und in den überfüllten Asylaufnahmezentren unmöglich ist, die Corona-Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten, haben die Gesundheitsbehörden mit steigenden Zahlen von Neuinfektionen zu kämpfen. Am Montag teilte Musumeci mit, dass auf Lampedusa für 58 Flüchtlinge eine Ansteckung mit dem Coronavirus bestätigt wurde.

Nello Musumeci, der sich von der römischen Regierung alleingelassen fühlt, griff in dieser Situation zu einer drastischen Maßnahme. Er unterzeichnete eine Verordnung, die die Räumung aller Asylaufnahmezentren der Insel und die Überführung der Flüchtlinge auf das Festland vorsieht. „Innerhalb von 24.00 Uhr des nächsten Tages müssen alle Migranten, die in den Aufnahmezentren von Sizilien untergebracht sind, in Einrichtungen außerhalb der Insel überführt werden“, so ein Auszug aus der Verordnung des Präsidenten der Region.