Von: mk
Bozen – Insgesamt 120 Bewerber, darunter 25 Frauen, haben im Jahr 2019 die Jägerprüfung bestanden. In der vergangenen Woche haben sie in der Forstschule Latemar aus den Händen von Landesforstdirektor Mario Broll und des Direktors im Amt für Jagd und Fischerei, Luigi Spagnolli, den Befähigungsausweis erhalten.
Mitverantwortung für intaktes Berggebiet
Abteilungsdirektor Broll verwies auf die wichtige Rolle und Verantwortung der Jäger für ein intaktes Berggebiet. Ihr Tun wirke sich auf die Entwicklung der Wälder und des gesamten Berggebietes aus. Der nachhaltige Umgang in diesem komplexen System erfordere Gemeinsinn und den Einsatz aller, sagte der Landesforstdirektor. Der Südtiroler Jagdverband war bei der Feier durch den Bozner Bezirksjägermeister Eduard Weger vertreten, der den Wert des Wildes hervorhob und betonte: “Der Jäger erlebt im Revier schöne Momente auch ohne Erlegung.”
Rund 6000 Jäger in Südtirol
Einen Überblick über die Jägerschaft und die Prüfungsergebnisse lieferte der Präsident der Jägerprüfungskommission und Vizedirektor im Landesamt für Jagd und Fischerei, Andreas Agreiter: “Die Gesamtzahl der Jäger in Südtirol von rund 6000 bleibt konstant: Was von Jahr zu Jahr ein bisschen ansteigt, ist der Anteil der Jägerinnen.” Insgesamt sind fünf Prozent der Südtiroler Jäger weiblich, in den vergangenen Jahren lag der Anteil der Frauen unter den Absolventen der Jägerprüfung im Schnitt bei 20 Prozent.
Jägerprüfung als Eintrittskarte
Agreiter berichtete bei der Diplomübergabe auch über die Ergebnisse der Jägerprüfung 2019: Demnach haben 74 Prozent der rund 400 angetretenen Kandidaten die theoretische Prüfung bestanden, 73 Prozent auch die Schießprüfung. 63 Prüfungsabsolventen haben den Jungjäger-Praxiskurs besucht, 57 Anwärter hingegen haben das Revierpraktikum absolviert. Die Prüfung sei nur die Eintrittskarte der Jungjäger, auch im Jagdwesen sei ein lebenslanges Lernen gefragt.
Erwärmung wird Wildarten zusetzen
Mit den “Wildtieren im Klimawandel” befasste sich der österreichische Wildfachmann und Veterinär Armin Deutz im fachlichen Teil der Veranstaltung. Die Erwärmung werde die alpinen Wildarten in Bedrängnis bringen, sagte Deutz, da sich die Lebensräume verkleinern und Krankheiten und Parasiten dem Wild künftig mehr zusetzen würden. Mit dem Albert-Einstein-Zitat “Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu belassen und zu hoffen, dass sich etwas ändert.” beendete der Wildfachmann seine Ausführungen.