Von: mk
Bozen – Wie berichtet, soll eine noch 15-jährige Schülerin aus Bozen von ihrem 27-jährigen Freund aus Leifers in die Prostitution gedrängt worden sein. Den polizeilichen Ermittlungen zufolge hat S.C. die Jugendliche dem 28-jährigen Drogendealer H. K. aus Tunesien „angeboten“.
Für ihre sexuellen Dienste erhielt der 27-Jährige jeweils bis zu sechs Gramm Kokain. Das Mädchen, das laut der Polizei zu diesem Zeitpunkt drogenabhängig war, brachte das Rauschmittel ihrem Freund, der sein Leben mit dem Weiterverkauf finanzierte. Ihrerseits erhielt die Jugendliche selbst kleine Mengen an Drogen, wodurch das Abhängigkeitsverhältnis weiter verstärkt wurde.
Beiden Männer, die bereits wegen anderer Delikte im Gefängnis saßen, werden nun die Förderung der Prostitution einer Minderjährigen und das Abtreten von Drogen an Minderjährige vorgeworfen.
Medienberichten zufolge befürchten die Ermittler nun, dass weitere Mädchen und junge Frauen in die Fänge der beiden Männer geraten sein könnten.
Der Drogenhandel soll sich vorwiegend in Bozen im Petrarca-Park abgespielt haben.
Auf den bedenklichen Fall wurde die Polizei im Rahmen der Ermittlungen „Money Transfer“ aufmerksam, die im vergangenen Juli abgeschlossen werden konnte. Die Aktion führte vor knapp elf Monaten zu mehreren Verhaftungen und der Beschlagnahme von sieben Kilogramm Heroin.
Abgehörte Telefongespräche führten die Ermittler zu jungen Frauen und Mädchen. Eines dieser Mädchen wurde in der Folge ausgekundschaftet und unter Schutz gestellt.
Die 15-Jährige ist mittlerweile in einer geschützten Einrichtung außerhalb von Bozen untergebracht. Die Vorfälle sollen sich vorwiegend im vergangenen Jahr abgespielt haben. Trotzdem appellieren die Ermittler an weitere mutmaßliche Opfer, sich zu melden und Hilfe zu holen.
„Die Situation, die ans Tageslicht kam, ist trostlos. Wir haben den Eindruck, dass noch weitere Mädchen verwickelt sind. Deshalb lancieren wir diesen Appell“, erklärt der Einsatzleiter der Polizei, Giuseppe Tricarico, Medien gegenüber.