Von: apa
Nach dem schweren Hagelunwetter im Bezirk Waidhofen an der Thaya am Sonntag stellt das Land den betroffenen Gemeinden 1,5 Millionen Euro an Soforthilfe zur Verfügung. Die Erhöhung der Mittel für Katastrophenschäden wurde am Dienstag in der Sitzung der Landesregierung beschlossen. Drei weitere Ortschaften wurden zum Katastrophengebiet erklärt. Damit sind sieben Orte der Gemeinden Waldkirchen an der Thaya und Dobersberg betroffen. Am Dienstag ging der Feuerwehreinsatz weiter.
“Niederösterreich zeichnet aus, dass wir zusammenhalten und gemeinsam anpacken – das gilt besonders in Krisensituationen und zeigt sich vor allem vor Ort”, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) laut Landespressedienst. “900.000 Euro für die Behebung der Schäden kommen aus dem Katastrophenfonds, den Rest stellen wir seitens des Landes”, erklärte ihr Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP).
Die Schadenskommissionen der Gemeinden haben bereits ihre Arbeit aufgenommen. Erhoben wird gemeinsam mit Bausachverständigen die Schadenshöhe pro Objekt. Anschließend werden den betroffenen Haushalten 20 Prozent, in Härtefällen bis zu 50 Prozent der festgestellten Summe vom Land überwiesen, hieß es aus dem Büro von Pernkopf. Das Geld soll innerhalb weniger Tage ankommen. Zu Verzögerungen könne es in Einzelfällen kommen, wenn geklärt werden muss, ob eine Versicherung für den Schaden aufkommt.
210 Dächer wurden den Angaben zufolge durch Hagel beschädigt, darunter waren 150 Wohnhäuser. Weiters wurden Fahrzeuge, Fassaden, Wirtschafts- und Nebengebäude sowie Felder in Mitleidenschaft gezogen. Am Dienstag sollen die verbleibenden Dachflächen von Wohngebäuden mit Planen abgesichert werden, teilte das Bezirksfeuerwehrkommando mit. Rund 100 Feuerwehrleute sollen im Einsatz sein.
Das Katastrophengebiet wurde ausgeweitet. Neben bisher Waldkirchen, Gilgenberg und Rappolz in Waldkirchen a.d. Thaya sowie Lexnitz in Dobersberg sind nun auch Waldhers (Gemeinde Waldkirchen an der Thaya), Reibers und Brunn bei Dobersberg (beide Gemeinde Dobersberg) betroffen.
Die WKNÖ-Landesinnung der Dachdecker, Glaser und Spengler hat unter http://wko.at/noe/dachdecker-hagelunwetter eine eigene Website für Dachdecker-Betriebe aus Niederösterreich eingerichtet, die freie Kapazitäten für Reparaturarbeiten im betroffenen Gebiet haben. Jetzt sei es in erster Linie wichtig, rasch die betroffenen Gebäude mit Planen abzudecken. Hier seien die Dachdecker- und Spengler-Betriebe im Dauereinsatz und es gehe schnell voran, berichtete Landesinnungsmeister Friedrich Sillipp. “Danach stehen die länger andauernden Reparaturarbeiten an, wobei auf unserer Liste immer aktuell ersichtlich ist, welche Betriebe freie Kapazitäten für Sanierungen hätten.”