Polizei stoppt drei Verdächtige in Bozen

16-Jährige erkennt den Täter und bricht in Tränen aus

Samstag, 01. Februar 2025 | 11:13 Uhr

Von: mk

Bozen – Die Polizei hat am Freitag in Bozen drei Männer vor einem Bankinstitut in der Laurin-Straße aufgenommen. Die Betroffenen haben den Verdacht des Wachpersonals erregt, nachdem sie Passanten darum gebeten hatten, für sie in der Bank 250 Schweizer Franken in Euro zu wechseln. Weil sie keine Ausweispapiere bei sich hatten, wurden sie zur Identifizierung auf die Quästur gebracht. Wie sich herausstellte, geschah dies aus gutem Grund.

Bei den Männern handelte es sich um drei Asylwerber, und zwar um den 26-jährigen Marokkaner A. R., den 26-jährigen Tunesier H. L. Y. und um den 33-jährigen Marokkaner K. A. Alle drei sind bereits mehrfach vorbestraft.

Den Beamten gegenüber erklärten die drei, sie seien von Verona nach Bozen gekommen, um in einem Kälteschutzzentrum zu übernachten. Bei der Durchsuchung von H. L. Y. entdeckten die Polizisten allerdings einen Schraubenzieher, den er unter seiner Jacke versteckt hatte, während A. R. vergeblich versuchte, sich zweier Handy zu entledigen.

Wie sich herausstellte, waren die Smartphones einem jungen Mann und einer 16-jährigen Jugendlichen in Verona gestohlen worden. Beide hatten Anzeige erstattet. Während dem Mann das Gerät aus dem Pkw geklaut worden war, hatte die Jugendliche erklärt, vor dem Zugbahnhof Opfer eines Raubüberfalls geworden zu sein.

Die 16-Jährige hatte demnach den mutmaßlichen Dieb verfolgt. Dieser hatte ihr seinerseits allerdings einen heftigen Faustschlag ins Gesicht verpasst, um dann die Flucht zu ergreifen. Die 16-Jährige stürzte in der Folge zu Boden.

Nachdem die 16-Jährige zur Übergabe ihres Smartphones nach Bozen auf die Quästur gebracht worden war, erkannte sie zweifelsfrei den Mann, der sie geschlagen hatte, und brach in Tränen aus.

A.R. wurde wegen erschwerten Raubüberfalls festgenommen und ins Bozner Gefängnis überstellt. Die beiden anderen Männer kassierten hingegen wegen Hehlerei und des Mitführens von waffenähnlichen Gegenständen eine Anzeige.

Quästor Paolo Sartori hat angesichts der Schwere des Vorfalls die zuständige territoriale Kommission darum ersucht, den Weg für eine Abschiebung der Betroffenen freizugeben.

Bezirk: Bozen

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