Von: mk
Bozen – Eine 16-Jährige soll am Montag in Bozen mitten im Zentrum auf offener Straße belästigt worden sein. Ihre Mutter musste sie am Telefon beruhigen.
Gegen 16.30 Uhr hatte die Jugendliche die Berufsschule gemeinsam mit einer Schulkameradin verlassen und den Bus bis zum Dominikaner-Platz genommen. Von dort startet der Anschluss nach Meran, wo die 16-Jährige wohnt.
Die beiden Mädchen wurden von einem jungen Mann mit Migrationshintergrund angesprochen. Er lud die beiden ein, sich neben ihn auf die Bank zu setzen. Obwohl die Jugendlichen ablehnten und sich weiter untereinander unterhielten, ließ er nicht locker.
Wie die Mutter berichtet, soll sich der Mann kurz darauf der 16-Jährigen genähert und ihr sein Handy gezeigt haben. Der Fremde sprach kaum Italienisch, weshalb er vermutlich auf diese Weise seinen Annäherungsversuch fortsetzte.
Anschließend habe der Mann die 16-Jährige weiter angestarrt. Als ihre Freundin in einen anderen Bus stieg und sie allein zurückblieb, bekam es die Jugendliche mit der Angst zu tun. Der junge Mann näherte sich ihr erneut und versuchte, sie in ein Gespräch zu verwickeln.
Schließlich rief das Mädchen ihre Mutter am Handy an. „Meine Tochter war sehr erschrocken und aufgewühlt. Diese Person ist ständig weiter an sie herangerückt und niemand hat ihr geholfen“, beklagt die Mutter. Die 16-Jährige habe am Telefon sogar angefangen zu weinen.
Die Mutter habe ihrer Tochter empfohlen, sich in der Zwischenzeit in eine Bar zu begeben. Doch der Mann habe sie nicht an sich vorbei gelassen. Was die Mutter entsetzt, ist die Tatsache, dass der Platz voller Menschen gewesen sei. Doch niemand sei eingeschritten, obwohl die Panik des Mädchens deutlich zu erkennen war.
Erst zuletzt habe eine junge Frau mit einem Baby im Kinderwagen die Situation erkannt und sich zwischen dem Mann und der 16-Jährigen gestellt. Die Mutter der Jugendlichen war unterdessen ins Auto gestiegen, um von Meran nach Bozen zu fahren, und sie hatte die Ordnungskräfte informiert.
Der junge Mann hatte sich in der Zwischenzeit versteckt, um erneut einen günstigen Moment abzuwarten. Danach ist er tatsächlich noch einmal auf die 16-Jährige zugegangen und soll sie bedroht haben. Glücklicherweise ist diesmal ein weiterer Passant dazwischen gegangen.
Die Frau mit dem Kinderwagen begleitete die 16-Jährige bis zum Griesplatz. Dort wurde sie dann von ihrer Mutter abgeholt. Glücklicherweise ist nichts Schlimmeres passiert. Für die Mutter bleibt allerdings ein bitterer Beigeschmack – vor allem wegen der Untätigkeit der vielen anderen Passanten.