Von: Ivd
Bozen – In den ersten vier Monaten des Jahres wurden in Südtirol insgesamt 200 Wohnungseinbrüche registriert, davon 40 in Bozen. Diese Zahl hat sich laut Quästor Paolo Sartori im Vergleich zu den letzten zwei Jahren fast halbiert. Der oberste Polizeibeamte Südtirols erklärt gegenüber der Zeitung Alto Adige, welche Gründe der Rückgang gaben könnte.
Welche Gründe hat der Rückgang?
Sartori nennt als wichtigen Grund die Zunahme der Meldungen von Bürgern über verdächtige Bewegungen an den Notruf 112 oder die Youpol-App. Die Menschen scheinen aufmerksamer als früher und handeln eher. Zudem tragen öffentliche und private Videoüberwachung zur Aufklärung bei. Jeder Bürger hat mittlerweile eine kleine Videokamera in der Hosentasche und kann durch das Mitschneiden wichtige Informationen über Tat und Täter festhalten.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Einsatz von Alarmsystemen und gepanzerten Türen, da 80 Prozent der Einbrüche durch das Aufbrechen der Eingangstür erfolgen, wie Sartori betont. Die meisten der gängigen Praktiken wie das Öffnen der Tür mittels Kreditkarte oder die sogenannte „Small-Hole-Taktik“, bei der ein kleines Loch in den Rahmen gebohrt wird, um anschließend mit einem Werkzeug das Schloss zu drehen, fokussieren sich auf die Haustür. Vor diesen Techniken kann eine Panzerung schützen.
Welche Arten von Einbrechern gibt es?
Sartori unterscheidet zwischen professionellen Einbrechern, die oft aus Osteuropa stammen und die Bewegungen der Hausbesitzer genau beobachten, und den sogenannten „Wohnungseinbrechern“, die meist tagsüber zuschlagen. Sie nutzen es aus, wenn die Bewohner bei der Arbeit sind. Während professionelle Einbrecher spezialisiert sind und unter anderem Werkzeuge zum Öffnen von Safes verwenden, nutzen die Wohnungseinbrecher einfache Werkzeuge wie Schraubendreher, um ungeschützte Wohnungen aufzubrechen.
Wie kann ich mich schützen?
Um die Zahl der Einbrüche weiter zu senken, setzt die Polizei auf präventive Maßnahmen und die Zusammenarbeit mit der Bevölkerung. Gezielte Einsätze und die Nutzung von Georeferenzierung helfen, Einbruchsschwerpunkte zu identifizieren. Sartori rät den Bürgern, insbesondere während der Urlaubszeit, sich mit gepanzerten Türen und Alarmsystemen zu schützen und keine Urlaubsfotos in sozialen Medien zu posten. Schmuckstücke sollten im Vorfeld fotografiert werden, um sie leichter wiederzuerkennen.
Außerdem empfiehlt es sich, niemals den Schlüssel im Schloss stecken zu lassen, da Einbrecher ihn mit einem Magnet von außen drehen könnten. Überprüfen sollte man auch regelmäßig, ob irgendwelche ungewöhnlichen Markierungen oder Veränderungen auftauchen. Weiterhin sollte man immer die Tür abschließen, auch wenn man zu Hause ist, und bei längerer Abwesenheit Licht, Radio oder Fernseher mit einer Zeitschaltuhr programmieren. Bei verlorenen Schlüsseln sollten die Schlösser umgehend ausgetauscht werden.
Durch die Beachtung dieser Maßnahmen können Bürger das Risiko eines Einbruchs erheblich verringern und ihre Sicherheit erhöhen. Es empfiehlt sich außerdem, Sicherheitsexperten aufzusuchen, um sich gegebenenfalls beraten zu lassen.