Von: mk
Bozen – Der autofreie Tag in Bozen am Sonntag ist gut angekommen. Von 10.30 bis 16.00 Uhr wurde die Stadt für Autos und Motorräder gesperrt. Nur Radfahrer, Busse, Taxis sowie Rettungs- und Polizeifahrzeuge hatten freie Fahrt.
Auch Sport-Veranstaltungen wie etwa der Stadtlauf Vivicittà und ein Orientierungslauf fanden statt.
Allerdings hat es auch heuer wieder mehrere Autofahrer gegeben, die trotz Fahrverbot in die Stadt wollten. Rund 200 Strafen hat die Stadtpolizei ausgestellt, 85 Euro werden für die Betroffenen fällig.
Wird die Strafe innerhalb von fünf Tagen bezahlt, reduziert sich die Summe auf 59 Euro.
Trotzdem ist die Zahl der Verkehrssünder im Vergleich zum vergangenen Jahr gesunken. Im Jahr 2017 wurden noch rund 250 Strafen beim Stadtlauf Vivicittà ausgestellt.
Grund für den autofreien Sonntag war die Veranstaltung “Recycle”, in deren Mittelpunkt die Wiederverwertung von Abfällen und eben die sanfte Mobilität standen. Wichtige Durchzugsstraßen wie etwa die Strecke ins Sarntal und die Gewerbezone in Bozen blieben für den Verkehr allerdings geöffnet.
FH: „Bozner Bürgerschikane“ „autofreier Sonntag“
Bozen – Der freiheitliche Stadtparteiobmann Otto Mahlknecht kritisiert die Stadtverwaltung: „Es ist Jahr für Jahr das gleiche Ärgernis: letztes Jahr war’s der Bozner Radtag, heuer ein Ökofest namens “Recycle” am Gerichtsplatz, an dem gerade mal 2.000 Leute teilnehmen, während über hunderttausend Bürgern zwischen 10.30 Uhr und 16.00 Uhr in der ganzen Stadt das Autofahren verboten wird. In jeder anderen Stadt würde anlässlich solcher Initiativen für ein paar Stunden der Verkehr umgeleitet, nicht so in Bozen. Hier wird alles blockiert“, erklären die Freiheitlichen.
Die Stadt sei menschenleer, wer könne, flüchte morgens aus Bozen. „Viele parken das Auto am Vorabend am Stadtrand, um nicht eingesperrt zu werden. An den anderen abgeriegelten Zufahrten stehen die Leute am Nachmittag Stoßstange an Stoßstange und warten, ab 16 Uhr endlich wieder heim zu dürfen. Hunderte Bürger werden Jahr für Jahr gestraft und müssen 85 Euro zahlen, wenn sie trotzdem mit dem Auto fahren. Ökologisch ist das Ganze blanker Unsinn und erzeugt unnötige Bürokratie für die Ausstellung zahlreicher Sondergenehmigungen. Wir appellieren an den gesunden Menschenverstand und fordern die Stadtverwaltung auf, im nächsten Jahr nur mehr einzelne Straßen und Plätze zeitweilig für den Radtag oder vergleichbare Veranstaltungen zu sperren und nicht mehr die ganze Stadt!“, betont Mahlknecht.