Von: luk
Bozen – Im Jahr 2018 wurden laut Landesinstitut für Statistik (ASTAT) in den Gesundheitseinrichtungen Südtirols 524 freiwillige Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt. Das sind 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr.
Mehr als vier von zehn Frauen sind Ausländerinnen. Bei einer Schwangerschaftsunterbrechung sind die Frauen durchschnittlich 30 Jahre alt. Mehr als neun von zehn der betroffenen Frauen sind im Land ansässig.
Wiederholte Schwangerschaftsabbrüche häufiger unter Ausländerinnen
Die Frauen, die in Südtirol eine gesetzlich erlaubte Abtreibung vornehmen lassen, sind größtenteils ledig (61,5 Prozent). 32,6 Prozent sind verheiratet und 5,9 Prozent getrennt, geschieden oder verwitwet.
Im Jahr 2018 sind 38,7 Prozent der Frauen zum Zeitpunkt des freiwilligen Schwangerschaftsabbruchs kinderlos, 22,5 Prozent haben bereits ein Kind und 38,7 Prozent mehr als eines. 17,7 Prozent geben an, vorher bereits mindestens ein Mal eine Schwangerschaft abgebrochen zu haben, und 11,6 Prozent hatten zuvor mindestens eine Fehlgeburt.
Der Anteil der Schwangerschaftsabbrüche bei Ausländerinnen, die schon einmal abgetrieben haben, liegt bei 36 Prozent gegenüber 19,5 Prozent der Inländerinnen.
Mehr als eine von zehn Frauen ist älter als 40 Jahre
Eine Auswertung der Daten nach Altersklassen ergibt, dass Frauen im Alter zwischen 25 und 34 Jahren am häufigsten einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen (42,9 Prozent). 11,6 Prozent der betroffenen Frauen sind mindestens 40 Jahre alt. Der Anteil der unter 20-Jährigen macht 8,2 Prozent aus.
Abbruch meist um die zehnte Schwangerschaftswoche
29,4 Prozent der freiwilligen Schwangerschaftsabbrüche werden innerhalb der achten Schwangerschaftswoche vorgenommen, 47,5 Prozent zwischen der neunten und zehnten Woche.
7,9 Prozent der Fälle betreffen Abbrüche nach der zwölften Schwangerschaftswoche infolge eines pathologischen Befundes bei den Vorsorgeuntersuchungen von Mutter bzw. Kind.
Fehlgeburten nehmen wieder ab
2018 wurden in Südtirol 614 Fehlgeburten verzeichnet (4,1 Prozent weniger als im Vorjahr), welche eine Einlieferung in eine öffentliche oder private Krankenanstalt erforderten. Bei einer Fehlgeburt sind die Frauen durchschnittlich 33,6 Jahre alt.
Auch im Jahr 2018 bestätigt sich, dass Fehlgeburten meist in den ersten Schwangerschaftswochen auftreten: 69,2 Prozent der Fehlgeburten treten bereits in den ersten zehn Schwangerschaftswochen auf. Die mittlere Zahl der Schwangerschaftswochen vor einer Fehlgeburt hält sich konstant bei zehn Wochen.