Attacken auf die Polizei

24-Jähriger rastet nach Handyraub völlig aus

Dienstag, 16. Juli 2024 | 09:56 Uhr

Von: mk

Bozen – Die Polizei hat am Montagnachmittag in Bozen einen 24-Jährigen wegen Raubes und Widerstandsgegen die Staatsgewalt festgenommen.

Die Beamten waren in die Kapuzinergasse wegen eines mutmaßlichen Fahrraddiebstahls gerufen worden. Als sie dort eintrafen, lag ein Fahrrad am Boden, während eine Gruppe von Personen – darunter auch der 24-Jährige – offenbar in einen Streit geraten war und aufgebracht untereinander diskutierte.

Bei dem Mann handelt es sich um den Tunesier S. A., der bereits mehrfach vorbestraft ist – unter anderem wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt, Drogenhandels und Hehlerei. Beim Anblick der Polizei ergriff er die Flucht. Nach einer kurzen Verfolgungsjagd konnte er allerdings unter den Lauben gestoppt werden.

Ein Bürger, der die gesamte Szene beobachtet hatte, berichtete den Ordnungskräften, dass der junge Mann ihn kurz zuvor seines Handys beraubt und damit gedroht habe, ihn zu verprügeln. Sofort wollte der Tunesier auf den Mann losgehen, konnte aber von den Beamten zurückgehalten werden. Anschließend versuchte er, auf die Polizisten einzuschlagen, weshalb für ihn die Handschellen klickten.

Doch selbst im Streifenwagen hämmerte er mit dem Kopf gegen die Scheibe aus Plexiglas, die den hinteren Teil des Fahrzeugs vom vorderen trennt. Auch im Inneren der Quästur verhielt sich der 24-Jährige weiterhin aufgebracht und versuchte, mit dem Kopf auf Polizisten einzuschlagen oder auf sie mit dem Fuß einzutreten.

Weil sich der junge Mann derart in Rage gesteigert hatte, musste er in die Notaufnahme des Bozner Krankenhauses gebracht werden, wo er nach kurzer Zeit wieder entlassen werden konnte. Das erbeutete Handy wurde unterdessen dem rechtmäßigen Besitzer übergeben. Dieser erstattete Anzeige.

Anschließend wurde der Tunesier ins Bozner Gefängnis überstellt. Angesichts der Schwere des Vorfalls hat Quästor Paolo Sartori außerdem ein Dekret zur Abschiebung des Mannes unterzeichnet, das nach der Haftentlassung wirksam wird.

„Es ist inakzeptabel, dass jemand, der die Staatsgewalt repräsentiert und Recht und Gesetz durchsetzen muss, von jemandem systematisch beschimpft und angegriffen wird“, erklärt Sartori. Er bedauert, dass Polizisten immer öfter auch physisch attackiert würden.

Bezirk: Bozen