Der Täter hat sie begrapscht

25-Jährige erleidet sexuelle Gewalt an Bushaltestelle

Mittwoch, 27. November 2024 | 10:01 Uhr

Von: mk

Siebeneich – Eine 25-jährige Frau ist am Sonntagabend an der Bushaltestelle in Siebeneich bei Terlan sexuell belästigt worden. Ein Mann hatte sie gegen ihren Willen begrapscht und geküsst. Erst in letzter Minute kam Hilfe: Was den Täter in die Schranken wies, war eine mutige Zeugin und das rechtzeitige Einschreiten der Polizei.

Bei der Landesnotrufzentrale wurde einen sexueller Übergriff gemeldet, der noch immer im Gange war. Nachdem die Polizei eingetroffen war, konnten die Ordnungshüter kurz darauf einen Verdächtigen festnehmen, der auf die Beschreibung passte.

Eine Frau aus Bozen hatte die schreckliche Szene durch Zufall beobachtet und die 25-Jährige unterstützt. Sie war es auch gewesen, die die Notrufnummer 112 gewählt hatte. Außerdem bestätigte sie als Zeugin die Aussagen der 25-Jährigen, als diese Anzeige erstattete.

Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um den 24-jährigen Marokkaner A. H. Der Mann ist obdachlos, hat allerdings keine Vorstrafen. Er genießt Asylschutz.

Der 24-Jährige soll sein Opfer im Linienbus zwischen Bozen und Meran mit aufdringlichen Annäherungsversuchen aus dem Fahrzeug gedrängt haben. An der Haltestelle, die nur geringfügig beleuchtet ist und bei der sich kaum Menschen aufhielten, hörte er nicht auf damit, die junge Frau zu begrapschen und zu küssen.

Die Boznerin, die zufälligerweise mit ihrem Pkw vorbeifuhr, hatte das Verhalten beobachtet. Mit großem Mut entschloss sie sich, anzuhalten und der 25-Jährigen zu Hilfe zu eilen, die sich mit allen Mitteln gegen den Angreifer zu wehren versuchte.

Die Boznerin forderte den Mann auf, die junge Frau sofort in Ruhe zu lassen. Weil sich der Täter davon nicht beeindrucken ließ, wählte sie den Notruf. Erst dann suchte der Mann das Weite, während die Boznerin der jungen Frau in ihrem Pkw Zuflucht gewährte.

Die Polizei hat den 24-Jährigen unter Arrest gestellt. Die Bestätigung der Haft steht noch aus. Wegen der extremen Schwere der Tat hat Quästor Paolo Sartori ein Dekret zur Abschiebung des Mannes unterzeichnet.

Er wurde in ein Abschiebezentrum nach Bari gebracht. Dort muss er darauf warten, bis die zuständige Kommission über den Beibehalt seines Flüchtlingsstatus entscheidet. „Was diese junge Frau durchmachen musste, darf auf keinen Fall toleriert werden. Dank der Entschlossenheit und der Zivilcourage der Zeugin konnte die Polizei den Täter in nur wenigen Minuten ausforschen und festnehmen“, betont Sartori.

Bezirk: Überetsch/Unterland

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