Keine Züge durften fahren, es kam auch zu Evakuierungen

250 Kilo-Bombe in Tirol entschärft, Bahnsperre aufgehoben

Mittwoch, 23. April 2025 | 23:28 Uhr

Von: apa

Der Fund einer 250 Kilogramm schweren Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg nahe des Bahnhofs im Tiroler Wörgl (Bezirk Kufstein) hat Mittwochnachmittag zu einer mehrstündigen Sperre des Zugverkehrs sowie Evakuierungen der umliegenden Häuser geführt. Die Bombe war gegen 13.40 Uhr im Zuge von Grabungsarbeiten mit einem Bagger nahe der Geleise entdeckt worden. Nach Entschärfung durch den Entminungsdienst konnten die ÖBB am Abend wieder den Betrieb aufnehmen.

Die Fliegerbombe amerikanischer Bauart wurde abtransportiert, die Evakuierungen konnten aufgehoben werden, sagte der stellvertretende Bezirkspolizeikommandant von Kufstein, Christoph Moser. Kurz nach 19.00 Uhr wurde schließlich auch die Bahnsperre aufgehoben und der Zugverkehr wieder aufgenommen, teilten die ÖBB mit.

Es sei aber davon auszugehen, dass es noch den ganzen Abend hindurch zu Einschränkungen und Verzögerungen kommen können, baten die Verantwortlichen um Verständnis. Bereits am Nachmittag hatte ÖBB-Sprecher Christoph Gasser-Mair dies gegenüber der APA in Aussicht gestellt. Schließlich könne – auch wenn man das “Go” erhalte – nicht alles sofort wieder auf Knopfdruck hochfahren.

Mehrstündige beträchtliche Auswirkungen auf Bahnstrecke

War zwischenzeitlich eine Weiterfahrt mit dem Zug in Richtung Innsbruck möglich gewesen, wurde der zentrale Bahnhof im Tiroler Unterland am späten Nachmittag wieder komplett gesperrt. Der Grund: Die Entschärfungsarbeiten hatten begonnen. Kurz nach Bekanntwerden der Sperre war ein Schienenersatzverkehr für den Fern- und Regionalverkehr eingerichtet worden. Für die Strecken zwischen Wörgl und Kufstein im Unterland sowie Wörgl und Hopfgarten im Brixental wurden Busse organisiert.

Indes waren bis zu 400 Personen in den umliegenden Häuser und Straßen von den Evakuierungen betroffen, sagte der stellvertretende Bezirkspolizeikommandant Moser. Es hätten sich aber wohl nicht alle Betroffenen auch zu dem Zeitpunkt zuhause befunden. Die in Sicherheit gebrachten Personen fanden beim Haus der Feuerwehr Wörgl Unterkunftsmöglichkeiten.

Auch Zubringer auf Inntalautobahn wieder frei

Der Radius der Sperren rund um den Fundort war am Nachmittag auf 200 Meter verdoppelt worden. Kurz vor Start der Entschärfung wurden dann auch sämtlich Personen, die sich im Freien in einem Radius von 400 Meter vom Fundort entfernt befanden, aufgefordert, den Bereich zu verlassen.

Indes wurde am Nachmittag auch der Zubringer zur Inntalautobahn (A12) bei Wörgl-Ost aus Sicherheitsgründen vorerst gesperrt. Auch diese Sperre gehörte nach erfolgter Entschärfung wieder der Vergangenheit an. Der Verkehr auf der Autobahn selbst war hingegen nicht betroffen.

Der Fund der Bombe hatte jedenfalls einen Großeinsatz zur Folge: 40 Kräfte der Polizei, 50 Feuerwehrleute aus Wörgl mit mehreren Fahrzeugen sowie Besatzungen mehrer Rettungswagen waren zugegen.

Auch anderswo Zugausfälle

Unterdessen kam es aufgrund der Situation rund um die Bombe in Unterland auch anderswo zu Zugausfällen, berichtete ÖBB-Sprecher Gasser-Mair der APA. Dies ließe sich nicht verhindern. Zum einen musste man die Züge, die auf der Strecke unterwegs waren, aber aufgrund der Sperre in Wörgl nicht durchkamen, irgendwo abstellen. Zum anderen stellte die Personaldisposition ein Problem dar. So gab es Lokführer, die derzeit nicht aus Kufstein in Richtung Innsbruck kommen konnten, dort aber eigentlich für Anschlusszüge vorgesehen waren. Bei nur wenigen betroffenen Zügen wäre dies kein Problem gewesen nicht aber in dieser Situation. Von landesweiten, flächendeckenden Ausfällen von Zügen könne aber keine Rede sein, betonte der Bahnsprecher.

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