Blutspuren ziehen sich bis in den Flur

30-jähriger Kärntner bei Überfall erstochen

Donnerstag, 01. Februar 2024 | 14:54 Uhr

Von: apa

In Klagenfurt ist Mittwochabend ein 30-jähriger Kärntner tot in seiner Wohnung aufgefunden worden. Er dürfte ersten Ermittlungsergebnissen zufolge als Opfer eines Raubüberfalls im Drogenmilieu erstochen worden sein. Zwei Verdächtige wurden kurze Zeit nach der Tat festgenommen. Sie beschuldigten sich gegenseitig, sagte Staatsanwalt Markus Kitz auf APA-Anfrage. Ihre formellen Einvernahmen standen allerdings noch aus, weil beide Männer alkoholisiert waren.

Eine Nachbarin in dem Mehrparteienhaus in der Klagenfurter Innenstadt hatte gegen 22.00 Uhr Alarm geschlagen, als es nach einem lauten Streit mehrerer Männer in der Nebenwohnung plötzlich vollkommen still war. Polizeibeamte fanden die Leiche in der Wohnung. Wegen der Verletzungen war schnell klar, dass es sich um ein Gewaltverbrechen handelt. Mehrere Streifen des Stadtpolizeikommandos rückten aus, um den örtlichen Nahbereich des Tatorts zu kontrollieren. Auch die Spezialeinheit Cobra und die Bereitschaftseinheit waren an dem Einsatz beteiligt.

Zuerst wurde einer der Verdächtigen festgenommen, etwas später dann der zweite in dessen Wohnung. Bei den beiden Männern handelt es sich um zwei 20-Jährige, einen Österreicher und einen Kroaten. Bei ihnen wurden unter anderem ein blutverschmiertes Messer, die Tatwaffe, sowie Drogen aus der Wohnung des Opfers sichergestellt. Nach weiteren Verdächtigen wird nicht gesucht. Die Obduktion der Leiche wurde noch in der Nacht durchgeführt. Fünf Stichverletzungen, vier vorne in den Oberkörper und ein Stich in den Rücken, sind dokumentiert. “Zwei Stiche waren laut Gutachterin potenziell tödlich”, sagte Kitz.

Einer der 20-Jährigen dürfte den zweiten angestiftet haben, ergaben laut Staatsanwalt die bisherigen Ermittlungen. Das Opfer handle mit Drogen, diese oder Geld oder beides sei bei ihm zu holen, habe es geheißen. Der 30-Jährige soll die beiden Männer, die Geld von ihm verlangten, abgewiesen und nicht in die Wohnung hineingelassen haben, da dürfte es zum Messerangriff auf das Opfer gekommen sein. Am Gang vor der Wohnungstür war eine große Blutlache, die Leiche wurde im Inneren der Wohnung gefunden. Kitz: “Ob er hineingezerrt wurde oder geflüchtet ist, kann man noch nicht sagen.”