Von: apa
In den österreichischen Bergen sind im vergangenen Jahr insgesamt 309 Menschen ums Leben gekommen. Dies bedeutete einen starken Anstieg gegenüber dem Jahr 2023 mit 271 Todesopfern. Auch das Zehn-Jahres-Mittel von 284 Toten wurde deutlich übertroffen, teilte das Kuratorium für Alpine Sicherheit (ÖKAS) am Donnerstag mit. Die Zahl der Verletzten indes blieb mit 9.324 Personen zwar auf dem Vorjahresniveau, lag aber ebenfalls deutlich höher als im Zehn-Jahres-Mittel (7.982).
Auch die Zahl der Unfälle im alpinen Raum stieg im Vorjahr deutlich an: Nämlich von 9.583 auf insgesamt 9.761 Unfälle (Zehn-Jahres-Mittel: 8.422). 13.999 Menschen verunfallten im vergangenen Jahr – davon fast die Hälfte, nämlich 6.260 Personen, auf Pisten und Skirouten. Im Sommer stachen vor allem die 3.226 Verunfallten beim Wandern und Bergsteigen hervor. 67 Prozent der Alpintoten waren älter als 51 Jahre, wobei die häufigste Todesursache dieselbe blieb wie in den vergangenen Jahren: Bei 27 Prozent der Verstorbenen war eine Herz-Kreislauf-Störung für den Tod verantwortlich. Ebenfalls beträchtliche 20 Prozent an Alpintoten verunfallten aufgrund eines Absturzes. Lawinentote gab es im vergangenen Jahr 16, im Jahr zuvor waren noch 18 Personen durch Schneebretter ums Leben gekommen.
Die Zahl der Alpintoten stellte zwar einen Rekord dar was die vergangenen zehn Jahre betraf, allerdings nicht für weiter in der Vergangenheit liegende Zeiten. Es waren jedenfalls schon mehr Alpintote gezählt worden als im vergangenen Jahr.
“Boom” verantwortlich für signifikanten Anstieg
“Alpinsport boomt weiterhin, und dies sehen wir leider auch in den Unfallzahlen”, analysierte Peter Paal, Präsident des Kuratoriums für Alpine Sicherheit, die Bilanzzahlen aus der Alpinunfallstatistik. Das Kuratorium und seine Mitglieder müssten die Menschen und dabei insbesondere die Jungen “für die alpinen Gefahren sensibilisieren, damit sie daran nicht verunglücken.” Für Ältere wiederum sei es wichtig “nur nach jährlicher Gesunden-Untersuchung und stabiler Gesundheit” in den Bergen aktiv zu sein, weil sonst das Risiko für ein Herzkreislaufversagen stark ansteige, appellierte Paal.
Tirol Spitzenreiter bei Alpintoten – Großteil der Toten im Sommer zu verzeichnen
Die meisten Todesopfer stammten wie auch in den Vorjahren aus Österreich (58 Prozent), gefolgt von Deutschland (28 Prozent). Der Bundesländervergleich innerhalb Österreichs wies einmal mehr Tirol an der traurigen Spitze der Alpintoten und -unfällen aus. 104 Menschen verunfallten in den Bergen des “Heiligen Landes” tödlich. Dahinter folgten Salzburg (58), Kärnten (36) sowie Vorarlberg (35). 87 Prozent der Todesopfer waren männlich (269).
Während die Sommerbergsportdisziplinen mit 170 Toten etwa 55 Prozent der alpinen Todesopfer ausmachten, wurden 68 Todesopfer in den Winterbergsportdisziplinen gezählt (22 Prozent). Die restlichen 23 Prozent der Todesfälle im Gebirge geschahen durch Forstunfälle, Fahrzeugunfälle auf Bergstraßen oder Suizid, nicht durch Alpinsport.
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