Von: mk
Bozen – Valentina Agostini aus Savona war voller Zuversicht, als sie am 30. August einen Beitrag auf Facebook veröffentlichte. „Ich weiß, dass alles gut wird, weil mir die Berge gut tun und mir gefällt auch die Vorstellung, allein unterwegs zu sein, auf niemanden warten zu müssen und in der Früh die Route einzuschlagen, die mir grad in den Sinn kommt, ohne an andere zu denken, völlig frei zu sein“, schrieb die 41-Jährige. Am Donnerstagvormittag wurde gegen 10.30 Uhr ihr Leichnam im Grenzgebiet zwischen Südtirol, Belluno und dem Trentino geborgen, berichtet die Tageszeitung Alto Adige.
Die Frau hatte ihren Urlaub im Fassatal verbracht und in Campitello di Fassa ein Hotel gebucht. Voller Leidenschaft machte sie sich auf den Weg, die Dolomiten neu zu entdecken. Dass sie allein unterwegs war, hat ihren Enthusiasmus keineswegs gezügelt. Doch trotz allem mündete die Reise in eine Tragödie.
Die Wandrerin befand sich in der Nähe des Rifugio Forcella Pordoi, einer der höchstgelegenen Schutzhütten in den Dolomiten, die sich in der Pordoischarte befindet. Zuvor hatte sie die Seilbahn vom Pordoijoch genommen.
Doch plötzlich ist die 41-Jährige ausgerutscht und rund 20 Meter ein Geröllfeld hinuntergestürzt. Der Betreiber der Schutzhütte wählte gegen 10.15 Uhr den Notruf. Die Bergrettung aus dem Trentino ist mit dem Rettungshubschrauber samt Notarzt und Techniker ausgerückt. Doch für Valentina Agostini kam jede Hilfe zu spät.
Nachdem der Richter den Leichnam freigegeben hatte, wurde er in die Leichenkapelle nach Canazei geflogen.
Erst am 1. September hatte die 41-Jährige die Marmolata auf einer Höhe von 3.343 Metern erreicht.
Für den Ausflug zum Rifugio Forcella Pordoi war die Frau gut ausgerüstet – mit entsprechender Kleidung und gutem Schuhwerk. Valentina Agostini liebte die Berge, hatte aber auch Respekt vor ihnen. Trotz allem konnte das tragische Unglück nicht vermieden werden.