Von: mk
Bozen – Der Wintereinbruch am vergangenen Freitag hat uns ergiebige Schneefälle beschert – mit teilweisen chaotischen Situationen auf der Straße. Allein die Freiwilligen Feuerwehren sind zu rund 60 Einsätzen ausgerückt. Trotzdem sollte uns das nicht täuschen: Dieser Februar steuert wettertechnisch neue Rekorde an. Mehrfach wurde schon die 20-Grad-Marke geknackt. Der Trend, der sich bereits seit mehreren Jahren abzeichnet, wirkt sich auch auf die Schneemenge in der Region aus.
In Italien wird bei der aktuellen Schneemenge ein Minus von 64 Prozent im Vergleich zu dem ab 2010 errechneten Durchschnitt verzeichnet. Das Trentino-Südtirol weist ein Minus von 41 Prozent bei der Schneeansammlung auf. Dies geht aus dem jüngsten Bericht der Stiftung Cima (Internationales Zentrum für Umweltüberwachung) hervor.
Genauso hoch fällt das Minus bei der Wasserprognose für die Etsch aus, die als wichtigster Fluss in der Region gilt.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Situation in der Region zwar leicht verbessert, trotzdem gibt es wenig Grund zur Freude: Obwohl es mehr Niederschlag als vor einem Jahr gab, haben die hohen Temperaturen keine größeren Schneeansammlungen entstehen lassen.
Diese Daten sind an sich schon besorgniserregend. Weil der Bericht nur die Niederschläge des laufenden Jahres mit dem Durchschnitt von 2010 bis heute vergleicht, ist es allerdings wahrscheinlich, dass der Rückgang noch höher ausfallen würde, wenn man die Studie auf einen längeren Zeithorizont ausdehnt.
Eine weitere Studie, die vor einem Jahr von der Universität Trient und der Eurac durchgeführt worden war, bestätigte beispielsweise einen Rückgang der Schneefälle in der Region in den letzten 40 Jahren von 15 Prozent – bis hin zu Spitzenwerten von 75 Prozent. Anderen Studien zufolge waren die Jahre 2022 und 2023 die schneeärmsten seit Beginn der Datenerfassung.