Von: mk
Bozen – Ein 45-Jähriger aus dem Trentino, der mit seinem sechsjährigen Sohn das Messegelände in Bozen besucht hat, ist von einer Gruppe rivalisierender Motorradclubs bedroht worden. Der Vorfall hatte sich bereits am 30. März zugetragen. Nun hat die Polizei die mutmaßlichen Täter ausgeforscht.
Der 45-Jährige gehört selbst zum Bikerclub der „Born Bastards“. Als Mitglieder der „Hells Angels“ und der „Booster“ die Insignien auf seinem Motorrad bemerkten, wurde er von neun Männer umzingelt. Die Rocker bedrohten den Mann aus dem Trentino mit schwerster Vergeltung, sollte er nicht unmittelbar die Gegend um Bozen verlassen.
Der 45-Jährige, der um die eigene Unversehrtheit und vor allem um die seines sechsjährigen Sohnes besorgt war, erkannte, in welcher Gefahr er schwebte, und suchte das Weite. Anschließend erstattete er Anzeige bei der Polizei in Bozen. Diese startete sofort mit den Ermittlungen, wertete Videomaterial von Überwachungskameras aus und begann mit der Einvernahme von Zeugen.
Bis gestrigen Mittwoch hat die Polizei fünf Männer aus Leifers und einen aus Brixen sowie zwei Deutsche aus Stuttgart identifiziert. Die Betroffenen wurden wegen Gewalt und erschwerter Bedrohung angezeigt. Um einen weiteren Rocker aus Österreich zu identifizieren, wurden die Behörden in Wien informiert.
Wegen der Schwere des Vorfalls – auch angesichts der Anwesenheit eines sechsjährigen Kindes – hat Quästor Paolo Sartori für den einzigen Rocker der Truppe, der bereits vorbestraft ist, ein vierjähriges Aufenthaltsverbot für die Stadt Bozen erlassen. Ein zweijähriges Aufenthaltsverbot gilt hingegen für die übrigen Mitglieder.
Außerdem hat die Polizei Schusswaffen und Munition von zwei Bikern beschlagnahmt. Diese waren in Besitz von Gewehren, Schrotflinten, halbautomatischen Pistolen und Revolvern. Der Waffenschein wurde eingezogen.