Von: mk
Bozen – Mit 1. Mai ist die Wintersaison für die Pisteneinheiten der Carabinieri abgeschlossen. Über 60 Ordnungshüter, die im Besitz einer eigenen Qualifikation sind, leisteten täglich Hilfe in 28 Skigebieten des Landes und sorgten auch dort für Recht und Ordnung.
Insgesamt wurden 5.165 Einsätze absolviert. In 3.760 Fällen handelte es sich um Sturzunfälle. Zudem gab es 773 Kollisionen zwischen Skifahrern. Viele Unfälle endeten glimpflich, manchmal kam es jedoch auch zu schweren Verletzungen. In rund 1.000 Fällen wurden Knochenbrüche festgestellt.
Laut Carabinieri waren die Unfälle auf der Piste relativ gleichmäßig auf alle Wochentage verteilt. Im Verlauf eines einzelnen Tages häuften sich die Unfälle allerdings zwischen 11.00 und 13.00 Uhr. Betrachtet man die Altersschicht von Personen, die Hilfe benötigten, liegen die Gruppe der Elf- bis 20-Jährigen mit 895 Einsätzen sowie die Gruppe der Über-60-Jährigen mit 943 Einsätzen an der Spitze.
Während bei 4.554 Einsätzen Skifahrerinnen und Skifahrer Hilfe benötigten, ist die Zahl der Hilfeleistungen bei den Snowboardern mit 414 Einsätzen viel kleiner. In rund 157 Fällen wurde Personen aufgespürt, die von Familienangehörigen und Freunden vorübergehend aus den Augen verloren wurden. Häufig handelte es sich um Minderjährige.
Obwohl die Anzahl von Wintersportlern und Touristen in Südtirols Skigebieten in den letzten Jahren konstant zugenommen hat, haben die Carabinieri heuer im Verhältnis zu den vergangenen Saisonen weniger Verwaltungsstrafen ausgestellt und Anzeigen erstattet.
Fünf Verwaltungsstrafen gab es wegen überhöhter Geschwindigkeit auf der Piste, fünf weitere Strafen wurden ausgestellt, weil sich Skifahrer im Tiefschnee abseits der Piste auf gefährlichem Gelände aufhielten. In nur einem Fall wurde ein Minderjähriger im Alter von 14 Jahre ohne Sicherheitshelm erwischt.
In strafrechtlicher Hinsicht gab es hingegen 35 Anzeigen wegen Trunkenheit, fünf wegen Diebstahls, während acht Personen angezeigt wurden, die mit einer geringen Menge an Rauschgift erwischt wurden. Insgesamt wurde in der letzten Saison rund 5.000 Personen kontrolliert. 670 Kontrollen wurden in Bergrestaurants, Bars und Schutzhütten durchgeführt.
In Prad am Stiflser Joch stießen die Carabinieri dabei auf einen 30-Jährigen, der aus ursprünglich aus Schlanders stammt und bei dem es sich um einen „alten Bekannten“ handelte. Das Bozner Landesgericht hatte nach Ermittlungen der Carabinieri auf Antrag der Staatsanwaltschaft gegen den Mann drei Monate zuvor einen Haftbefehl erlassen.
Der 30-Jährige war der Brandstiftung verdächtigt worden. Anfang September 2018 soll er in Mals einen geparkten Campingwagen in Brand gesetzt haben. Wie durch ein Wunder war niemand verletzt worden, der Besitzer des Campingwagens hatte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Die Ermittler vermuten, dass der mutmaßliche Täter anschließend in Österreich untergetaucht ist, um der Untersuchungshaft zu entgehen.
In Prad haben die Carabinieri den Mann beim Biertrinken in einem Lokal am Talschluss der Piste inmitten der Touristen wiedererkannt. Der Mann wurde festgehalten und zur nächsten Carabinieri-Station gebracht. Dort wurde ihm der Vollstreckungsbefehl zugestellt. Anschließend wurde der Mann ins Gefängnis eingeliefert.