Der Verdächtige befindet sich in Untersuchungshaft

53-Jähriger nach Messerangriff in Wiener Kanzlei in U-Haft

Mittwoch, 05. Februar 2025 | 19:39 Uhr

Von: apa

Nach der Messerattacke auf eine Mitarbeiterin einer Wiener Anwaltskanzlei hat das Landesgericht nach Antrag durch die Staatsanwaltschaft am Mittwochnachmittag Untersuchungshaft über den geständigen Verdächtigen verhängt. Der 53-Jährige war seit August 2024 Klient der Kanzlei im Rahmen der Erwachsenenvertretung. Am Montag hätte der Mann eigentlich Bargeld ausgezahlt bekommen sollen, teilte die betroffene Kanzlei der APA am Abend mit.

Die Kanzlei in Wien-Landstraße hatte im August die Vertretung des Mannes übernommen. Ursprünglich war versucht worden, ein sogenanntes Alltagskonto für den Mann einzurichten, um ihm mehr Autonomie zu ermöglichen. “Aber das hat nicht funktioniert, weil er nur die Kopie eines abgelaufenen Reisepasses vorzeigen konnte”, sagte ein Vertreter der Kanzlei der APA. “Die Bank wollte einen gültigen Originalreisepass zur Eröffnung des Kontos sehen.” Als Alternative dazu kam es schließlich zu den wöchentlichen Barauszahlungen im Erdgeschoss des Hauses, in dessen erstem Stock die Anwaltskanzlei untergebracht ist.

Der Mann sei am Montag schließlich vor das Haus in Wien-Landstraße gekommen, um sich wie üblich an der Eingangstür Geld abzuholen. “Er hätte 200 Euro bekommen sollen, wollte aber 400 Euro”, teilte der Anwalt mit. Nach Auskunft, dass er nicht mehr bekommen könne, sei er gegangen, jedoch am Nachmittag wieder vermummt zurückgekehrt. Daraufhin kam es zu dem Angriff auf die 56-Jährige im Bereich des Stiegenhauses. Der Verdächtige soll der Frau dabei zuerst einen wuchtigen Faustschlag versetzt und dann mehrfach mit einem Messer auf sie eingestochen haben. Er ergriff daraufhin die Flucht.

53-Jähriger gestand Tat

Im Zuge seiner Befragung durch die Polizei nach der Festnahme am Montagabend legte der Verdächtige bereits Geständnis ab. Konkrete Details zu den Aussagen des Mannes nannte die Polizei nicht. Das Landesgericht verhängte am Mittwochnachmittag bereits die Untersuchungshaft über den 53-Jährigen. Bei der Anhörung vor dem Richter ging der Verdächtige nicht weiter auf die Vorwürfe ein. “Er machte keine Angaben und verwies auf die Aussagen bei der Polizei”, sagte Gerichtssprecherin Christina Salzborn. Der Beschuldigte befinde sich nun jedenfalls in der Justizanstalt Josefstadt, die mit einer Sonderkrankenanstalt auch für die Betreuung von psychisch kranken Untersuchungshäftlingen ausgelegt sei, so Salzborn.

In der Zwischenzeit befindet sich die 56-Jährige wieder in stabilem Zustand. Sie hatte in Folge der Attacke lebensgefährliche Verletzungen erlitten und war von der Wiener Berufsrettung in ein Krankenhaus gebracht worden.

Die Fahndung nach dem Verdächtigen hatte unmittelbar nach der Bluttat begonnen. Die Polizei veröffentlichte noch am Montagabend Fotos von ihm und rief die Bevölkerung zur Vorsicht. Nur wenige Stunden später wurde der 53-Jährige entdeckt, als er sich seiner Wohnadresse in Wien-Landstraße näherte. Die Bereitschaftseinheit nahm den Tatverdächtigen widerstandslos fest.

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