Von: mk
Bozen/Eppan – Lukas Oberhauser, der am 9. März 2020 mit 37 Messerstichen Barbara Rauch in ihrem Weinlokal in Eppan getötet hat, erscheint am 26. Jänner erneut vor Gericht.
Die Verteidiger haben das Strafmaß von 26 Jahren Haft und einer dreijährigen Einweisung in eine Heilanstalt angefochten, das Oberhauser vom Schwurgericht in Bozen in der ersten Instanz auferlegt worden war.
Im Berufungsverfahren wollen die Anwälte erreichen, dass die drei Jahre nicht zusätzlich abgesessen werden müssen, sondern als Teil der Haftstrafe gelten.
Weil die Richter im Gegensatz zu den Gutachtern eine verminderte Zurechnungsfähigkeit anerkannt hatten, war Oberhauser einer lebenslangen Haftstrafe entgangen, berichtet die italienische Tageszeitung Alto Adige.
Die damals 28-Jährige hatte zuvor Anzeige wegen Stalkings erstattet. Obwohl sie verheiratet und erst kürzlich Mutter geworden war, hatte ihr Oberhauser in seiner Verblendung nachgestellt. Den Richtern in der ersten Instanz zufolge habe Barbara Rauch das Mitgefühl, das sie dem Täter gegenüber gezeigt hatte, möglicherweise mit ihrem Leben bezahlt.
Die Haftstrafe, die in der ersten Instanz verhängt wurde, ist dennoch hoch. Die Eltern des Angeklagten haben den Angehörigen von Barbara Rauch ein Schmerzensgeld in Höhe von 600.000 Euro zur Verfügung gestellt. Oberhausers Anwälte könnten auch diese Schadenersatzsumme ins Feld führen, um eine Reduzierung der Haft zu erwirken.