Von: mk
Bozen/Brenner – Vier Jahre nach den chaotischen Kundgebungen am Brenner ist es am Bozner Landesgericht zu einem Urteil gekommen. Bekanntlich haben im Sommer 2016 Anarchisten, die teilweise aus ganz Italien kamen, am Brenner gewaltsam gegen eine mögliche Grenzschließung vonseiten Österreichs protestiert. In 63 Fällen hat das Gericht Strafen verhängt, wenngleich die meisten geringfügig niedriger als von der Anklage gefordert ausfallen, berichtet die Tageszeitung Alto Adige.
Im Rahmen der Untersuchung musste die Staatsanwaltschaft die Beteiligten identifizieren. Auch die einzelnen Handlungen mussten rekonstruiert werden.
63 Demonstranten aus dem anarchistischen Lager standen wegen „aufrührerischer Zusammenkunft“ und wegen Vermummung vor Gericht. In einigen Fällen lautete der Vorwurf auf Unterbrechung eines öffentlichen Dienstes, weil die Zuglinie am Brenner blockiert worden war.
Die Haftstrafen, die das Gericht verhängt hat, reichen von zwei bis zu elf Monaten. Zudem wurden Angeklagte zu Geldstrafen verdonnert, die in einigen Fällen bis zu 1.000 Euro reichen. Insgesamt wurden 63 Betroffene zu 37 Jahren Haft verurteilt. 25 Anarchisten, die verurteilt wurden, stammen aus der Region.
Die Urteilsbegründung des Richters liegt in voraussichtlich 60 Tagen vor.