Von: mk
Bozen – Am 2. April 2023 jährt sich zum 16. Mal der Welt-Autismus-Tag, ausgerufen von der Generalversammlung der Vereinten Nationen.
Dieser Tag soll den Fokus auf Menschen mit Störungen des autistischen Spektrums lenken. Ihre Lebensqualität in der sozialen Interaktion und Kommunikation ist eingeschränkt, aber auch durch sich wiederholende und stereotype Verhaltensweisen, Interessen oder Aktivitäten.
Die einzelnen Symptome und deren Ausprägung zeigen sich unterschiedlich, aus diesem Grunde sind auch die spezifischen Bedürfnisse und der Unterstützungsbedarf unterschiedlich, zudem können sich beide im Laufe der Zeit verändern.
Neue Daten der US-amerikanischen Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention CDC weisen darauf hin, dass in den USA vermehrt Autismus-Diagnosen gestellt werden, nimmt man die Altersgruppe von 8 Jahren, so ist ein Kind von 36 betroffen (2020). In Italien, laut den Daten der Nationalen Beobachtungsstelle für Störungen des autistischen Spektrums, ist ein Kind von 77 (Alter 7-9 Jahre) davon betroffen, Jungen viermal so häufig wie Mädchen.
„In Südtirol verzeichnen wir 2019 650 Personen jeder Altersgruppe mit einer Störung des autistischen Spektrums, aber Experten vermuten, dass die Fallzahlen ständig ansteigen“, so der Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes, Florian Zerzer. „Es handelt sich um Daten, die aufzeigen, dass die Gesundheits- und Sozialpolitik verstärkt gefordert ist, um diese Menschen und ihre Familien zu unterstützen.“
Um dies konkret umzusetzen, wurde im vergangenen Januar Donatella Arcangeli, Primarin des landesweiten Dienstes für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, zur landesweiten Koordinatorin des Bereichs Autismus ernannt. Zu ihren Aufgaben gehört es auch, das Dokument „Diagnose, Behandlung und Betreuung von Personen mit Störungen des autistischen Spektrums – landesweiter Plan für die Betreuung im Laufe des Lebens“, welches 2019 von der Landesregierung genehmigt wurde, umzusetzen.
Um Menschen mit Autismus und ihre Familien zu unterstützen, hat der Südtiroler Sanitätsbetrieb bereits seit Jahren eine enge Zusammenarbeit mit zwei Sozialgenossenschaften abgeschlossen: zum einen mit Autòs aus Meran, zum anderen mit der Vereinigung Il Cerchio-Der Kreis aus Bozen. Die Vereinbarung sieht die Durchführung von erzieherischen, therapeutischen und rehabilitativen Leistungen vor, ebenso ein sog. „Parent-Training“.
Am 2. April dieses Jahres feiert „Il Cerchio-Der Kreis“ sein zehnjähriges Bestehen auf Schloss Maretsch in Bozen. Der Vormittag ist für die Fachleute – unter anderem des Gesundheitswesens – vorbehalten, ab 12.00 Uhr ist die Veranstaltung für alle Interessierten offen.