Von: mk
Bozen – Die Bozner Staatsanwaltschaft hat beim Untersuchungsrichter beantragt, dass jene syrischen Flüchtlinge, die den Flüchtlingshelfer Firas Fadel belastet haben, im Rahmen eines Beweissicherungsverfahrens angehört werden, berichtet das Tagblatt Dolomiten. Ihren Aussagen zufolge habe Fadel Geld dafür genommen, dass sie mit Schleppern über den nach Deutschland reisen konnten.
Einer der Syrer soll erklärt haben, er habe Fadel 2.000 Euro für den Transport seiner ganzen Familie bezahlt, ein weiterer soll gesagt haben, er habe dem Flüchtlingshelfer im Büro am Brenner 700 Euro ausgehändigt. Laut den Syrern habe der 38-Jährige auch selbst den Kontakt zu den Schleppern hergestellt.
Fadel selbst soll hingegen soll betont haben, er habe Flüchtlingen nur sein Telefon geliehen, wenn diese jemanden anrufen wollten. Sein Mandant habe nie Fahrten im Auto organisiert, beteuert Rechtsanwalt Nicola Nettis.
Nun wird laut „Dolomiten“ ein Rechtshilfeersuchen an die Berliner Behörden gestellt, damit diese die Syrer stellvertretend für die Südtiroler Ermittler befragen. Sollte es in Bozen zu einem Strafverfahren gegen Fadel kommen, hätten die Aussagen volle Beweiskraft.
Auch die abgehörten Telefongespräche zwischen den mutmaßlichen Schleppern Fadel schwer belasten. Die Ermittlungen starteten in Berlin, wo Tatverdächtige unter anderem auch abgehört wurden. Gleich in mehreren Gesprächen soll Fadel als Bezugspunkt am Brenner genannt worden sein. Auch seine Telefonnummer sei bekannt gewesen.
Die Unterlagen über mutmaßliche Aussagen der in Deutschland festgenommenen, libanesischen Schlepper dürften bald an die Südtiroler Fahnder übermittelt werden.
Der Verein Volontarius will unterdessen die Flüchtlingsbetreuung am Brenner neu auf die Beine stellen und es wurden neue Mitarbeiter ins Flüchtlingsservicezentrum entsandt.