Von: mk
Bozen – Am 5. Juli 2019 hat der 21-jährige Maicol Milani im Bozner Stadtviertel Kaiserau einen Gleichaltrigen niedergestochen. Nun ist er wegen versuchter Tötung zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich eine höhere Haftstrafe beantragt und dem Täter niedrige Beweggründe als Erschwernisgrund vorgeworfen, dann aber mildernde Umstände als Ausgleich gelten lassen.
Mit zwölf Messerstichen war das Opfer niedergestreckt worden. Der Attacke ist ein Streit vorausgegangen, der mehrere Monate zuvor begonnen hatte. Im April war eine junge Frau vor einer Diskothek beleidigt worden, die mit einem Freund des Angreifers liiert war.
Im Stadtviertel Kaiserau sind die beiden Kontrahenten im Juli dann aufeinander getroffen und es kam erneut zu einer Auseinandersetzung. Milani stach zu und wurde darauf verhaftet.
Anwalt Giancarlo Massari, der vor Gericht die Interessen des Opfers vertrat, erklärte Medien gegenüber, dass laut gerichtlichem Gutachten zwei der Stiche potentiell tödliche Verletzungen hervorgerufen hätten. Der Täter habe das Opfer auf dem Boden liegen lassen. Hätte niemand einen Rettungswagen gerufen, wäre es für den Betroffenen vermutlich zu spät gewesen.
Zwei Stiche hätten nur knapp die Halsschlagader und das Herz verfehlt. Durch die Narben sei der Oberkörper des Opfers verunstaltet. Der junge Mann sei ein leidenschaftlicher Schwimmer. Wie hoch die Entschädigung ausfällt, muss ein Zivilgericht entscheiden. Gefordert wurden 300.000 Euro. In 90 Tagen liegt die Urteilsbegründung vor.