Polizei ermittelt in vier Fällen

Achtung, liebe Senioren, Betrüger!

Freitag, 17. Mai 2024 | 10:57 Uhr

Von: Ivd

Bozen – In Südtirol gibt es erneut schwerwiegende Betrugsfälle gegenüber älteren Menschen. Die Zahl der gemeldeten Betrügereien nimmt zu, und die Polizei der Provinz Bozen bringt immer mehr Straftaten zur Anzeige. Allein in den letzten Wochen hat die Staatspolizei vier Personen der Justiz übergeben. Sie waren bereits wegen Betruges an schutzbedürftigen Senioren vorbestraft.

Vor einigen Tagen griffen die Ermittler nach einem Notruf eines 94-jährigen Bozners ein. Der ehemalige Lehrer gab zu Protokoll, dass er von einem Mann angesprochen wurde, der sich als ehemaliger Schüler ausgab. Nachdem der Betrüger den Senior in die Stadt begleitet und ihn überzeugt hatte, Geld abzuheben, führte er ihn zu einem Geldautomaten. Nach der Abhebung von 500 Euro riss der Übeltäter dem Senior das Geld aus der Hand und flüchtete.

Dank der Überwachungskameras in der Stadt und in Geschäften konnte die Polizei den Täter als G. M., einen 48-jährigen Italiener aus Neapel, identifizieren. G. M. hat zahlreiche Vorstrafen, darunter erschwerter Diebstahl, Raub und Betrug. Die Ermittlungen ergaben, dass G. M. in den Tagen zuvor in Bozen zwei weitere Senioren auf ähnliche Weise betrogen hatte. Er gab sich einmal als Freund des Sohnes und ein anderes Mal als Verkäufer aus, überzeugte die Senioren, Geld abzuheben, und stahl es ihnen dann gewaltsam.

Ähnliche Vorfälle wurden kürzlich auch in Bozen und Meran gemeldet. In allen Fällen konnte die Polizei die Täter ermitteln und sie der Staatsanwaltschaft Bozen übergeben. Besonders auffällig war der Fall einer Frau, die einen 77-jährigen Witwer in einem Bozner Kaffee ansprach. Sie nutzte seine Trauer aus, um Zugang zu seiner Wohnung zu erhalten, wo sie ihm zwei Ringe, darunter seinen Ehering, Bargeld und seine Hausschlüssel stahl.

Angesichts der Schwere dieser Vorfälle und der kriminellen Vergangenheit der Täter hat Paolo Sartori, der Polizeichef von Bozen, gegen alle vier Täter polizeiliche Aufenthaltsverbote für Bozen und Meran für die nächsten vier Jahre verhängt.

Die Polizei engagiert sich weiterhin stark in Aufklärungskampagnen wie „Fidarsi è bene, ma non di tutti“ und fordert die Bürger auf, bei verdächtigen Anrufen oder Anfragen stets die Polizei über den Notruf „112 NUE“ oder die „YOUPOL“-App zu informieren.

Bezirk: Bozen