Von: mk
Bozen – Die Stimmung unter den Angestellten in der Bozner Filiale der Agentur der Einnahmen ist wohl eher angespannt. Medienberichten zufolge wurden sechs Beamte elf Tage lang suspendiert – auf Anweisung von ganz oben.
Der Grund: Sie sollen am Computer unerlaubt auf die Steuererklärung ihrer Kollegen zugegriffen haben. Der Vorfall ist noch nicht gänzlich aufgeklärt.
Feststeht, dass der Ärger für die sechs Beamten losging, nachdem Verantwortliche des Informatiksystems in der Agentur den Vorfall bemerkt und gemeldet hatten.
Einer sechs Beamten soll sogar 20 Tage lang suspendiert worden sein, weil er offenbar mehrfach die Steuererklärung seiner Kollegen überprüft hat.
Die Arbeitsatmosphäre scheint in der Bozner Filiale jedenfalls nicht zum Besten zu stehen. Auch die zuständige Gewerkschaft hat reagiert und spricht sogar von einem „Klima der Angst“. Dass Angestellte der Agentur der Einnahmen aus privaten Gründen keine Steuererklärungen von Dritten kontrollieren dürfen, liegt auf der Hand.
Allerdings habe es sich hier um kleine Zwistigkeiten und Vergeltungsaktionen unter Kollegen gehandelt. Die sechs Betroffenen wollen die Suspendierung anfechten.
Die Verantwortlichen der Filiale in Bozen haben unterdessen entschieden, den Fall auch der Staatsanwaltschaft zu melden, um zu überprüfen, ob eventuell strafrechtlich relevante Aspekte zum Tragen kommen – etwa in Zusammenhang mit der Verletzung des Amtsgeheimnisses.