Von: mk
Bozen – Die Regenfälle klingen in Südtirol nicht ab. Die Agentur für Bevölkerungsschutz hat deshalb auch die Warnstufe erhöht.
Wie Zivilschutzdirektor Rudolf Pollinger erklärt, wird vor allem der hohe Wasserstand des Eisacks, der Rienz und der Etsch beobachtet. Es wird befürchtet, dass es zu Überflutungen kommt.
Pollinger ruft die Südtiroler außerdem auf, wenn möglich zu Hause zu bleiben und auf das Auto zu verzichten.
In den Rotwandwiesen in Sexten sind gegen 12.00 Uhr 235 Liter Wasser pro Quadratmeter vom Himmel gefallen. 201 Liter pro Quadratmeter waren es in Ladurns in Pflersch und 202 Liter pro Quadratmeter in Pens im Sarntal. Darauf weist Landesmeteorologe Dieter Peterlin auf Twitter hin.
Update 12:00 Uhr: Die höchsten Regensummen bis jetzt 235 l/m² Rotwandwiesen in Sexten, 210 l/m² Ladurns in Pflersch und 202 l/m² Pens im Sarntal. In den nächsten Stunden verstärken sich die Niederschläge weiter, der Schwerpunkt verlagert sich in die Dolomiten.
— Dieter Peterlin (@DieterPeterlin) October 29, 2018
Die Niederschläge sollen sich in den nächsten Stunden weiter verstärken. Auch der Südtiroler Zivilschutz bereitet sich darauf vor. Die Agentur für Bevölkerungsschutz hat den Zivilschutzstatus von „Aufmerksamkeitsstufe“ auf die höchste Stufe „Alarm“ ausgerufen.
Ausnahmsweise sage ich leider ist die Wetterprognose genau eingetroffen. Deshalb erhöht die Agentur für Bevölkerungsschutz den Zivilschutzstatus von "Aufmerksamkeitsstufe" auf die höchste Stufe "Alarm".
— Dieter Peterlin (@DieterPeterlin) October 29, 2018
Unterdessen bereiten sich die Freiwilligen Feuerwehren von Brixen und Klausen auf mögliches Hochwasser vor.
https://www.facebook.com/feuerwehr.brixen/posts/2449979768353416
Nicht nur Regen kennzeichnen die Unwetter am Montag. Es kommt auch vermehrt zu Gewittern, die von Trentino und vom Belluno nach Südtirol vordringen, wie Dieter Peterlin mitteilt.
Im Unterschied zum Wochenende haben wir es heute mit einer sehr labilen Luftschichtung zu tun und deshalb entstehen auch vermehrt Gewitter. Hier die aktuelle Blitzaktivität. pic.twitter.com/yQwOTtkfNm
— Dieter Peterlin (@DieterPeterlin) October 29, 2018
Straßendienst arbeitet an Aufhebung der Sperren
Nach kleineren Erdrutschen mussten in Südtirol mehrere Straßen gesperrt werden. Die Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren. Die SS12 kann bald geöffnet werden.
Wegen der ergiebigen Regenfälle am Wochenende ist es in ganz Südtirol zu kleineren Erdrutschen und Murenabgänge gekommen, die zu verschiedenen Straßensperren geführt haben, darunter auch wichtige Verkehrsadern wie die Brennerautobahn und die Brennerstaatsstraße.
Eine weitere Unwetterwelle ist für den heutigen Montag vorhergesagt. Es gilt weiter erhöhte Alarmbereitschaft. Auch beim Straßendienst des Landes sind alle 480 Straßenarbeiter entweder schon im Einsatz oder in Bereitschaft. “Wir sind im Laufe des Sonntags und am heutigen Montag zu verschiedenen Einsätze in ganz Südtirol gerufen worden, die dank der guten Zusammenarbeit mit den freiwilligen Feuerwehren reibungslos durchgeführt werden konnten oder derzeit noch laufen”, sagt Philipp Sicher, Abteilungsdirektor des Landesstraßendienstes. Derzeit habe man mehrere Straßen wegen Steinschlags und Murenabgängen sperren müssen, darunter auch die Brennerstaatsstraße wegen zwei Murenabgänge, einmal in der Nähe von Gossensaß und in der Nähe von Mauls. “Die Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren, in Mauls wurde die Straße soeben für den Verkehr freigegeben, sowie auch in Gossensaß sollte die Straße am frühen Nachmittag wieder befahrbar sein”, informiert Sicher.
In der westlichen Landeshälfte wurde die Straße in Hintermartell nach einem kleineren Steinschlag wieder geöffnet, bis auf weiteres geschlossen bleibt hingegen nach einem Steinschlag die Landesstraße 165 im Burggrafenamt zwischen Gargazon und Burgstall. Im Unterland ist auch die Landesstraße 14 zwischen Margreid und Roverè della Luna nach einem Steinschlag gesperrt. Die Umleitung erfolgt über die Landesstraße 19 zwischen Kurtatsch und Salurn. Auch im Eggental ist es nach den starken Regenfällen des Wochenendes zu Straßensperren gekommen – so musste die Landesstraße 620 von Birchabruck zum Lavazè Joch wegen Überflutung gesperrt werden, sowie auch die Landesstraße 72 von Deutschnofen zum Lavazè Joch wegen eines Murenabgangs. Die Landesstraße 72 kann laut dem Straßendienst des Landes in den nächsten Stunden wieder geöffnet werden.
Im Eisacktal konnten die Straßensperren bei Klausen (auf der Höhe des Stausees) und in Vahrn (beim Buschenschank Gschlösserhof auf der Schalderer Straße) wieder geöffnet werden. Nach den Aufräumarbeiten infolge von zwei kleineren Erdrutschen im Gadertal (zwischen Pikolein und Zwischenwasser) und auf der Alemagna (in der Nähe der Ortschaft Schluderbach) konnte auch hier der Straßendienst Pustertal den Verkehr in beiden Richtungen wieder freigeben.
Der Straßendienst erinnert daran, dass das Stilfserjoch aus Sicherheitsgründen gesperrt ist. Der Staller Sattel ist nur auf der Südtiroler Seite befahrbar. Am Timmelsjoch besteht ab Schönau Wintersperre.