Von: mk
Bozen – Die Nacht von Halloween ist für mehrere Jugendliche und junge Erwachsene im Life Club in der Marie-Curie-Straße in Bozen zu einem regelrechten Albtraum geworden. Die Polizei musste einschreiten, während Quästor Paolo Sartori die Lizenz der Diskothek suspendiert hat. Das Lokal muss demnach 15 Tage lang seine Tore schließen.
Bereits seit Längerem hat die Polizei das Lokal wegen Probleme in Sachen öffentlicher Ordnung und Sicherheit im Visier. Die in der Nacht auf Allerheiligen stellt offenbar einen Höhepunkt dar.
Zwischen 1.25 und 2.30 Uhr musste die Polizei gleich zweimal wegen Schlägereien und physischer Attacken unter Gästen ausrücken. Eine 17-Jährige und ein 19-Jähriger haben schwere Verletzungen erlitten.
Bei der ersten Schlägerei waren mehrere Jugendliche und junge Erwachsene involviert, darunter auch mehrere Mädchen. Sie wurden plötzlich von einer zweiten Gruppe attackiert, deren Anführer der Ex-Freund einer der Jugendlichen war. Die Angreifer traten auf ihre Opfer ein, verpassten ihnen Fausthiebe und gingen mit Flaschen auf sie los.
Ein minderjähriges Mädchen, dem man mit einer Flasche auf den Kopf geschlagen hat, erlitt einen Schädelbruch und wurde damit lebensgefährlich verletzt – vor Augen des Sicherheitspersonals. Die Jugendliche musste dringend ins Krankenhaus auf die neurochirurgische Abteilung gebracht werden.
Als die Polizei eintraf, zeigten sich die Security-Leute nicht kooperativ und reagierten verärgert. Sie fragten danach, wer die Ordnungshüter gerufen habe, deren Erscheinen ihrer Ansicht nach nicht nötig gewesen sei.
Außerdem hatten nicht die Security-Leute einen Krankenwagen gerufen, sondern Freunde des schwer verletzten Mädchens, die laut Polizei zuvor vom Sicherheitspersonal abgewiesen worden seien – offenbar mit der Aussage, man sei beschäftigt.
Gegen 2.30 Uhr kam es in der Disco zur zweiten Schlägerei. Polizei und Rettungskräfte wurden erneut alarmiert, um einen 19-jährigen Mann zu versorgen, der aus einer tiefen Schnittwunde an der linken Wange stark blutete.
Bevor er ins Krankenhaus eingeliefert wurde, erklärte der junge Mann, dass er in der Diskothek gewesen sei. Während er mit Freunden auf einer Couch saß, habe ihm jemand mit einem spitzen Gegenstand ins Gesicht geschlagen. Aufgrund seiner Verletzung und des starken Blutverlusts habe er den Besitzer der Diskothek, den er persönlich kannte, darum gebeten, einen Krankenwagen zu rufen.
Trotz der offensichtlichen Schwere der Verletzung habe der Besitzer allerdings darauf bestanden, dass der junge Mann den Shuttle-Dienst der Diskothek nutzen solle, um ins Spital zu gelangen. Der Polizei zufolge handelt es sich um einen schwerwiegenden Versuch, den Vorfall zu verstuschen.
Die Ermittlungen sind unterdessen noch am Laufen. Bereits in der Vergangenheit war es zu ähnlichen Zwischenfällen in der Diskothek gekommen. Polizei, Carabinieri und Rettungskräfte mussten bei mehreren Gelegenheiten ausrücken. Gäste, die verletzt worden waren, sollen dabei laut Polizei von den Türstehern geschlagen worden sein.
Quästor Paolo Sartori bezeichnet die Vorfälle, die sich am vergangenen Wochenende in der Diskothek abgespielt haben, als schwerwiegend. Polizei und Rettungskräfte seien zu wiederholten Einsätzen gezwungen gewesen, um einer Situation voller Gefahr Herr zu werden. „Die Suspendierung der Lizenz und die damit verbundene Schließung dieser Diskothek dienen dazu, einer schwierigen Situation entgegenzuwirken, die bereits in der Vergangenheit aufgetaucht ist und erhebliche Probleme verursacht“, betont Sartori. Es gehe darum, die öffentliche Ordnung, die Sicherheit und die Unversehrtheit von Bürgern zu gewährleisten.
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