Von: mk
Bozen – Die Befürchtungen der Lokalbetreiber waren groß: Der grüne Pass könnte Kunden vergraulen, die Kontrollen würden zu viel Zeit in Anspruch nehmen und Impfgegner könnten im Lokal randalieren. Die Realität in Südtirol schaut in Wahrheit viel entspannter aus.
Wie sich bei Kontrollen der Bozner Stadtpolizei gezeigt hat, ist in Gastlokalen fast alles in Ordnung. Besucher ohne Green Pass gibt es kaum.
Stattdessen sind die meisten zur Mitarbeit bereit. Während sie am Kaffee nippen, zeigen sie mit der anderen Hand ihren QR-Code am Smartphone oder auf dem Zettel.
Erwartet uns diese Gelassenheit auch nach dem 15. Oktober? War zunächst der Aufschrei über die Green Pass-Pflicht für Arbeitnehmer groß, könnte sich bald die Erkenntnis durchsetzen, dass der Nachweis einer Impfung, einer Genesung oder eines negativen Tests keineswegs das eigene Leben aus den Bahnen wirft.
Möglicherweise verliert auch die Impfung bei vielen Skeptikern ihren Schrecken. Ein kleiner Piks bedeutet keinen Gesichtsverlust.
Eine hohe Durchimpfungsrate könnte vielmehr den Weg einer gesellschaftlichen Rückkehr zu einem normalen Leben ebnen – gemeinsam mit vielversprechenden Medikamenten gegen Corona, die vielleicht sogar schon im Herbst auf den Markt kommen.