Von: mk
Kaltern – Am 4. Mai fand auf Initiative der KVW-Ortsgruppe Kaltern und der Rheuma-Liga Südtirol im Vereinshaus von Kaltern ein Vortrag mit Dr. Armin Maier, dem Leiter der Rheumaambulanz am Krankenhaus Bozen, über das Thema „Rheuma kann jeden treffen. Ein Leiden mit vielen Gesichtern“ statt. In etwa 90 Interessierte waren der Einladung zum Vortrag gefolgt.
Nach der Begrüßung durch Frau Elisabeth Morandell-Dissertori von der KVW-Ortsgruppe Kaltern stellten Christine Peterlini, Wilhelmine Faes und Stefan Oberleiter von der Rheuma-Liga die umfangreiche Tätigkeit des Vereins vor. Besonders verwiesen sie auf die Angebote der Rheuma-Liga für Betroffene wie Bewegungstherapiekurse, Wanderungen, Kurund Therapiefahrten, Beratungstelefon „Rheumafoon“. Anschließend referierte Dr. Armin Maier über das Thema. Er beschrieb verschiedene Krankheitsbilder des über 400 Krankheiten zählenden rheumatischen Formenkreises wie Arthrose, Rheumatoide Arthritis, Gicht, Morbus Bechterew, Fibromyalgie, Lupus u. a. und erläuterte auch die neuesten Behandlungsmöglichkeiten. Rheuma ist übrigens nicht nur eine Erkrankung des Alters, sondern kann sogar Kinder betreffen. Besonders beeindruckt war das Publikum von den vielen Bildern, welche die Krankheit schonungslos zeigen.
Dr. Maier unterstrich die Wichtigkeit einer frühen Diagnose und einer effizienten Behandlung, um Folgeschäden und Invalidität zu vermeiden. In diesem Zusammenhang wurde erwähnt, dass Landesrätin Martha Stocker, die Vertreter des Sanitätsbetriebes und die RheumaLiga Südtirol große Anstrengungen unternehmen würden, um die Situation der Erkrankten zu verbessern. In Zukunft werde es einen landesweiten und unabhängigen „Rheumatologischen Dienst“ geben und auch am Krankenhaus in Bruneck gebe es seit heuer eine Rheumaambulanz, erklärte Dr. Maier.
„Die Rheuma-Liga nimmt diese Entwicklung mit großer Freude zur Kenntnis, nicht zuletzt, da wir uns seit Jahren mit größtem Einsatz für dieses eine Ziel eingesetzt haben und nie müde geworden sind, unsere Forderungen vorzubringen. Wir werden auch weiterhin all unsere Kraft dafür aufwenden, dass alle Südtiroler Rheumatiker eine optimale Behandlung erhalten.“, so Präsident Günter Stolz und Geschäftsführer Andreas Varesco. Nach dem Vortrag ging Dr. Armin Maier noch ausgiebig auf die Fragen des interessierten Publikums ein. Am Schluss bedankten sich auch noch der anwesende Vizebürgermeister von Kaltern und KVW-Geschäftsführer Dr. Werner Atz und der KVW-Ortsobmann Willi Hanni bei Dr. Maier und allen, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben.
Welttag der Fibromyalgie: Rheuma-Liga richtet sich an die Öffentlichkeit
Anlässlich des Welttages der Fibromyalgie, der am 12. Mai begangen wird, wendet sich die Rheuma-Liga Südtirol, die viele Fibromyalgie-Patienten betreut, an die Öffentlichkeit. Die Rheuma-Liga möchte diesen Tag nutzen, um die Menschen in Südtirol auf die schmerzhafte Krankheit und das Leiden der Betroffenen aufmerksam zu machen. In den Industrienationen leiden zwischen einem und drei Prozent der Bevölkerung an dieser unsichtbaren Krankheit, die mit täglichen Schmerzen, starken Muskelverspannungen, Schmerzen an Armen, Beinen und Rücken verbunden ist.
Der Leidensdruck für die Betroffenen ist riesig, da im Schnitt bis zu acht Jahre vergehen, bis die Krankheit diagnostiziert wird. Die Betroffenen erleben einen wahren Spießrutenlauf und werden teilweise von einem Arzt zum nächsten weitergereicht und manchmal auch als eingebildete Kranke behandelt, da organisch nichts nachzuweisen ist. Fibromyalgie-Patienten leiden sehr unter diesem Unverständnis vonseiten ihrer Mitmenschen. Viele Betroffene haben mit Schlafstörungen, Müdigkeits- und Erschöpfungserscheinungen sowie depressiven Stimmungen zu kämpfen. Es passiert immer wieder, dass Betroffene auch am Arbeitsplatz heftigem Mobbing ausgesetzt sind, da die Arbeitskollegen kein Verständnis und kein Wissen über die Krankheit haben. „Für viele Patienten endet die Krankheit in der Invalidität, dem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Arbeitsleben und der gesellschaftlichen Isolation. Gerade hier wollen wir als Rheuma-Liga ansetzen: Wir möchten über diese „unsichtbare Krankheit“ aufklären und die Mitmenschen für diese chronische Krankheit sensibilisieren.
Kinder, Jugendliche, Menschen aller Altersgruppen sind betroffen und leiden. Nur weil jemandem die Krankheit nicht im Gesicht anzusehen ist, heißt das noch lange nicht, dass es ihm oder ihr gut geht. Besonders in der Familie und am Arbeitsplatz braucht es vonseiten der Vorgesetzten und der Mitarbeiter viel Verständnis für die Betroffenen. Wir setzen uns für die Ausarbeitung eines Betreuungspfades für Fibromyalgie und die geeigneten Therapien für die erkrankten Menschen ein. Anlässlich einer Tagung am 12. Mai mit Beginn um 14:30 Uhr in der Bonvicini-Klinik werden Experten über die Krankheit informieren.“, schreiben der Präsident der Rheuma-Liga Günter Stolz und Geschäftsführer Andreas Varesco in einer Mitteilung an die Medien.