Von: mk
Bozen – Das war kein Wintereinbruch in den vergangenen Tagen, das war die Vorbereitung auf die Zombie-Apokalypse. Dieses Gefühl hatte man zumindest zeitweise, als das Stromnetz tagelang zusammengebrochen war und man die umgestürzten Bäume auf den Straßen sah.
Nicht nur in Südtirol ist es zu Problemen gekommen. In Venedig stand das Wasser 1,5 Meter über dem normalen Meeresspiegel, rund 70 Prozent des Stadtkerns wurden überflutet. Heftiger Schneefall hat im Südosten Frankreichs für chaotische Zustände gesorgt. 300.000 Haushalte waren zeitweise ohne Strom.
In Tirol verursachten die Unwetter in den vergangenen Tagen laut ersten Schätzungen einen Schaden von rund zehn Millionen Euro – und überall sorgten Einsatzkräfte und Feuerwehrleute dafür, dass Sicherheit und Ordnung so gut wie möglich wieder hergestellt wurden. Während die Kärntner Feuerwehren bislang 1.215 Einsätze geleistet haben, wurden bei uns zwischen dem 12. und 19. November rund 3.000 Einsätze gezählt. Über 4.000 Feuerwehrleute standen im Einsatz.
Die Natur schien außer Rand und Band zu sein. Derartige Niederschlagsmengen sind sogar im tiefsten Winter außergewöhnlich. Im weichen Boden hielten die Bäume dem Gewicht des durchnässten Schnees nur schwer stand.
Diesmal sind wir mit einem blauen Auge davongekommen. Gerettet wurde Südtirol in erster Linie von den vielen freiwilligen Helfern, denen ein großes Dankeschön gebührt. Doch auch die Feuerwehren am Land standen nach den stundenlangen Einsätzen teilweise am Limit.
Was passiert, wenn die nächste Wetterkapriole noch heftiger ausfällt? Sind wir dann gerüstet? Auf alle Fälle sollten wir auf der Hut bleiben und Nachlässigkeit vermeiden.