Von: mk
Bozen – Zahlreichen Touristen haben die Ferien über Allerheiligen in Südtirol verbracht. Gleichzeitig fanden viele Gedenkveranstaltungen und öffentliche Zeremonien statt – auch am heutigen Montag zum Tag der nationalen Einheit und der Streitkräfte. Polizei und Ordnungskräfte standen deshalb vermehrt im Einsatz.
Während die Feierlichkeiten zu Allerheiligen ruhig und geordnet über die Bühne gingen, haben in den vergangenen Tagen auf dem Dominikanerplatz in Bozen Anarchisten eine Kundgebung abgehalten. Der 34-jährige Bozner N. M., der zu den Organisatoren zählt und bereits vorbestraft bzw. polizeilich registriert ist, wurde bei der Staatsanwaltschaft wegen erschwerter Sachbeschädigung und wegen des Mitführens von waffenähnlichen Gegenständen bei einer öffentlichen Veranstaltung angezeigt. Beamte vom italienischen Staatsschutz DIGOS haben den Mann aufgegriffen, als er Militärfahrzeuge mit unlöslicher Farbe beschmierte.
Bei der Durchsuchung stießen die Beamten auf drei Rauchbomben und den entsprechenden Farbbehälter. Die Gegenstände wurden beschlagnahmt.
In der Vergangenheit soll der 34-Jährige unter anderem Quästor Paolo Sartori mit Schmierereien an Mauern in Bozen öffentlich beleidigt und bedroht haben. Der Quästor hatte darauf gegen den Mann eine mündliche Verwarnung ausgesprochen. Nun steht der Bozner unter Sonderüberwachung.
Quästor Paolo Sartori hat außerdem Besitzern von leer stehenden Häusern im Küepachweg eine Mahnung zukommen lassen. Die Besitzer werden aufgefordert, ihre Grundstücke abzuriegeln, damit Unbefugte keinen Zutritt haben. In den Gebäuden hatten sich immer wieder Obdachlose niedergelassen.
Über die Feiertage hat die Polizei außerdem vier Linienbusse kontrolliert und Razzien in neun Lokalen durchgeführt. Die Bahnpolizei hat ihre Kontrollen von Zügen, die in Bozen ankommen und abfahren, verschärft. Außerdem fanden an sechs Stellen Verkehrskontrollen statt, bei denen 112 Fahrzeuge überprüft wurden.
Insgesamt wurden 313 Personen identifiziert, 109 davon sind bereits vorbestraft bzw. polizeilich registriert. In fünf Fällen hat der Quästor ein Aufenthaltsverbot für die Stadt Bozen erlassen. Drei weitere Personen wurden mündlich verwarnt, wie vom Kodex der Antimafia-Gesetze vorgesehen. Bei vier Migranten wurden Dekrete zu deren Abschiebung unterzeichnet, während in vier weiteren Fällen der Entzug der Aufenthaltsgenehmigung beantragt wurde.
Neben Bozen fanden auch in Meran und Brixen verstärkte Polizeikontrollen statt.
Aktuell sind 33 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen