Von: mk
Bozen/Brenner – Das Sicherheitsaufgebot rund um das Landesgericht in Bozen nach dem Prozess gegen die mutmaßliche Terrororganisation von Mullah Krekar bleibt auch die kommenden zwei Tage weiter bestehen. Denn am morgigen Freitag beginnt der Prozess gegen eine Gruppe von Anarchisten, die an einer Kundgebung am Brenner gegen die Schließung der Grenzen teilgenommen hatte.
Sicherheitskräfte, die bewaffnet, aber auch in Zivil unterwegs sind, werden um das Gerichtsgebäude patrouillieren.
Bei der Kundgebung vor eineinhalb Jahren ist es zu wilden Krawallen gekommen. Gewaltbereite Demonstranten hatten den Brenner in ein Schlachtfeld verwandelt, enorme Schäden verursacht und Polizisten und Carabinieri verletzt. Auch die Zuggleise und Straßen wurden blockiert.
Die Tiefgarage unter dem Gerichtsplatz wird aus Sicherheitsgründen ab 19.00 Uhr am heutigen Donnerstagabend bis Freitagabend um 20.00 Uhr geschlossen.
Die Sicherheitsvorkehrungen sollen verhindern, dass mögliche Protestaktionen von Sympathisanten ausarten.
Die letzte Verhandlung hat im Frühjahr stattgefunden. Dabei erklärte der Richter bei 20 von 86 Betroffenen die Zustellung an den Pflichtverteidiger für nichtig. In anderen Fällen fehlte der Beweis der erfolgten Zustellung. Deshalb wurde der Prozess auf den 12. Oktober vertagt.
Den Angeklagten wird Unterbrechung eines öffentlichen Dienstes, aufrührerische Versammlung und Vermummung vorgeworfen.
Von den 86 Angeklagten stammen sieben aus Deutschland und Österreich. Sie haben nach einer Verhandlung in deutscher Sprache unter Richter Ivan Perathoner verlangt.