Von: mk
Brenner/Bozen – Mittlerweile hat auch die Staatsanwaltschaft in Bozen eine Untersuchung wegen der Ausschreitungen am Brenner am vergangenen 7. Mai in die Wege geleitet. Medienberichten zufolge waren damals vier Polizisten verletzt worden. Einem der Ordnungshüter wurde sogar der Inhalt eines Feuerlöschers ins Gesicht gesprüht. Der Polizist wäre beinahe erstickt.
Der Bahnhof am Brenner bot nach der Kundgebung ein Bild der Verwüstung. Ein Polizeiauto wurde beschädigt und es flogen unzählige Steine und kleine Sprengkörper. Die Antiterrorpolizei DIGOS hat nun die Bilder der Überwachungskameras ausgewertet. Insgesamt konnten 200 Personen identifiziert werden. 120 Personen droht nun eine strafrechtliche Verfolgung wegen unterschiedlichster Vergehen, wobei die Palette von Sachbeschädigung bis hin zu Körperverletzung reicht.
Rund 400 Personen des sogenannten „Black Blocks“, die vermutlich aus Nord- und Mittelitalien angereist waren, standen den Polizeikräften gegenüber. Die Zusammenstöße wurden auch von Fernsehkameras gefilmt und sowohl in Italien als auch in Österreich ausgestrahlt. Damals wurde auch der Griff eines Beils beschlagnahmt.
Rund 50 Personen, die identifiziert wurden, stammen aus dem Trentino-Südtirol. Mindestens 20 davon sollen eine Anzeige kassiert haben. Auch eine Handvoll Südtiroler wurden den Behörden gemeldet. Auch Zeugen wurden einvernommen.
Den Verantwortlichen für die gröbsten Übertretungen droht eine mehrjährige Haftstrafe. Für Verwüstung und Plünderung werden Strafen von acht bis 15 Jahren Haft verhängt.
Vor allem Kaufleute und Händler haben sich über die Ausschreitungen am Brenner beschwert, die erhebliche Sachschäden zu beklagen hatten. Auch die Anrainer bekamen es immer mehr mit der Angst zu tun, sobald eine Kundgebung anstand. Schließlich hat der Quästur für Demonstrationen am Brenner keine Erlaubnis mehr erteilt.