Von: mk
Paris – Das Berufungsgericht in Paris hat Anklage wegen fahrlässiger Tötung gegen die Fluggesellschaft Air France und gegen Airbus erhoben. Grund dafür ist das Unglück bei dem Air-France-Flug 447 im Jahr 2009, bei dem 228 Menschen ums Leben kamen – darunter auch drei Südtiroler und drei Personen aus dem Trentino.
Wie Alto Adige online berichtet, hat das Berufungsgericht die Verfahrenseinstellung annulliert, die in der ersten Instanz im Jahr 2019 beschlossen wurde.
Zu den Südtirolern, die tödlich verunglückt sind, zählten der 25-jährige Georg Martiner aus St. Ulrich, der in Südtirol lebte, aber in Brasilien geboren war, sowie der 35-jährige Alexander Paulitsch und der 34-jährige Georg Lercher, die beide aus Innichen stammten.
Rino Zandonai (60 Jahre) war hingegen Präsident der Vereinigung „Trentini nel Mondo“. Ums Leben kamen ebenfalls der damals 66-jährige Bürgermeister der Gemeinde Canal San Bovo, Luigi Zortea, und der 58-jährige Regionalratsabgeordnete Giovanni Battista Lenzi.
Die drei befanden sich auf einer Rückreise von Brasilien, wo sie mehrere Hilfsprojekte begutachtet hatten.
Als vor Gericht verkündet wurde, dass Anklage erhoben wird, zeigten sich viele Familienangehörige der Opfer sichtlich gerührt und fielen sich in die Arme. Die Anwälte von Airbus kündigten hingegen Berufung an und sprachen von einer ungerechtfertigten Entscheidung.
Der Air-France-Flug 447 war ein Linienflug der Air France von Rio de Janeiro nach Paris, bei dem in der Nacht vom 31. Mai zum 1. Juni 2009 ein Airbus A330-203 über dem Atlantik abstürzte. Alle 228 Insassen – 216 Passagiere und zwölf Crew-Mitglieder – kamen dabei ums Leben. Es handelte sich um den bisher schwersten Unfall in der Geschichte der Air France und den schwersten Unfall eines Airbus A330.
Die Piloten, die aufgrund eines technischen Fehlers abgelenkt waren, schafften es nicht mehr, die Kontrolle über das Flugzeug zurück zu gewinnen, das in Turbulenzen geraten war.