Von: luk
Zürich – Um Wölfe von Nutztieren auf Almen und Weiden fernzuhalten, setzt man in der Schweiz auf innovative Methoden. Wissenschaftler aus dem Tessin haben Medienberichten zufolge ein Anti-Wolfs-Halsband für Nutztiere entwickelt. Über Pheromone sollen Wölfe abgehalten werden, überhaupt zuzuschlagen.
Die Duftstoffe in den Halsbändern gaukeln den Raubtieren vor, dass dieses Territorium und damit diese Beute nicht ihnen gehört.
Und es scheint zumindest teilweise zu funktionieren: Bei mehr als 700 Ziegen, Schafen und Kälbern sind die Anti-Wolfs-Halsbänder getestet worden. Es gab bei diesen Tieren nur zehn Risse. Es ist also kein absoluter Schutz. Die Ergebnisse scheinen den Forschern zufolge aber vielversprechend.
Die Schweizer Behörden unterstützen das Projekt und auch im Trentino und in Frankreich gibt es Interesse an den Halsbändern.
Aus Südtirol vernimmt man hingegen Ablehnung für diese Methode: Für Südtirols Bergbauern kommt das Halsband nicht in die Tüte, wie Alberich Hofer, der Vertreter der Bergbauern im Südtiroler Bauernbund in einem Radiointerview erklärt. Es handle sich in seinen Augen um ein weiteres Ausrollen der Thematik, das einen Zeitverlust mit sich bringt.
Er verstehe nicht, warum Tierschützer nun plötzlich mit Chemie arbeiten wollen, wo sie doch sonst so für die Natur einstehen, so Hofer. Gegen Problemwölfe helfe in seinen Augen nur eine Verringerung des Schuztstatus und dann der Abschuss.
Bei Pheromonen handelt es sich um Botenstoffe, mit denen die allermeisten Tiere untereinander kommunizieren.