Von: luk
Bozen – Am 3. Dezember wird weltweit der Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen begangen. Seit seiner Einführung durch die Vereinten Nationen im Jahr 1992 steht dieser Tag für die Förderung von Inklusion, den Abbau von Barrieren und die Stärkung der Rechte von Menschen mit Behinderungen. Auch in Südtirol nutzen verschiedene Institutionen diesen Anlass, um auf bestehende Herausforderungen und Handlungsbedarf aufmerksam zu machen.
Dachverband für Soziales und Gesundheit: „Mehr Tempo bei der Umsetzung des Inklusionsgesetzes“
Der Dachverband für Soziales und Gesundheit lobt zwar das seit 2015 bestehende Landesgesetz zur Inklusion, kritisiert jedoch dessen schleppende Umsetzung. „Es bleibt viel zu tun“, so Präsident Wolfgang Obwexer. Besondere Defizite sieht der Verband in den Bereichen Arbeit, Wohnen, Freizeit und Mobilität. Insbesondere der Übergang von der Schule in den Beruf gestalte sich weiterhin schwierig, ebenso wie die Schaffung individueller Wohnprojekte für Menschen mit Behinderungen. Zusätzlich fordert der Dachverband dringend die Erarbeitung von Durchführungsbestimmungen zur Mobilität sowie die Bereitstellung der notwendigen finanziellen Mittel und Fachkräfte. Der Dachverband ruft die Politik auf, die Rechte von Menschen mit Behinderungen mit Nachdruck umzusetzen und bestehende Barrieren konsequent abzubauen.
Gleichstellungsrätin Brigitte Hofer: „Inklusion beginnt bei uns!“
Die Gleichstellungsrätin und Vorsitzende des Monitoringausschusses für die Rechte von Menschen mit Behinderungen, Brigitte Hofer, betont die Bedeutung einer inklusiven Haltung. „Inklusion ist nicht nur ein Ziel, sondern eine Haltung, die bei jedem von uns beginnt“, erklärt sie. Trotz Fortschritten gebe es weiterhin große Herausforderungen, insbesondere bei der Barrierefreiheit in öffentlichen Räumen, auf dem Arbeitsmarkt und in der Mobilität. Hofer fordert einen kontinuierlichen Dialog und entschlossenes Handeln, um Hindernisse – physische wie soziale – abzubauen. Die Themen Teilhabe und Inklusion seien zentrale Bausteine für eine demokratische Gesellschaft, die alle Menschen einbezieht. „Niemand darf zurückgelassen werden“, appelliert sie an Politik und Gesellschaft, und fordert mehr Sensibilisierung und Unterstützung für inklusive Initiativen.
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