Von: mk
Schlanders – Stefan Haumer und Michael Raffl, ihres Zeichens allgemeiner Chirurg und Orthopäde am Krankenhaus Schlanders mit langjähriger Erfahrung, haben keine Mühen gescheut, bekannte Referenten nach Schlanders zu holen. In einem zweitägigen Workshop vom 14. bis zum 15. Oktober 2016 mit sehr viel Praxisbezug ging es darum, ob Venenleiden operiert oder doch konservativ komprimiert werden – und ob Gelenkstraumen chirurgisch versorgt oder doch geschient werden. Rund 25 Fachleute folgten der Einladung.
Beide Themen betreffen immer mehr Menschen: Venenleiden sind heute sehr verbreitet, ein wenig ist wohl auch der moderne Lebensstil mit mangelnder Bewegung und Übergewicht „schuld“ daran. Aber welches ist die richtige Behandlung für welche Art von Venenleiden? Dieser Frage wollte Stefan Haumer, geschäftsführender Primar der Chirurgie Schlanders, nachgehen, und lud zu einem Workshop mit der Fragestellung: „Venenleiden – operieren oder komprimieren?“. Thema des zweiten Workshop-Tages waren Gelenksunfälle: „Gelenkstrauma – operieren oder schienen?“. Auch hier scheiden sich die Geister, denn es gibt nicht für alles die „eine“ universelle Lösung. Im Falle z.B. eines Handgelenkstraumas müssen verschiedene Faktoren beachtet werden, bevor chirurgisch eingegriffen wird. Dies setzt Erfahrung und Können voraus, weshalb ein Austausch mit bekannten Fachleuten neue Impulse geben kann: Als Referenten war es Haumer und Raffl gelungen, anerkannte Spezialisten zu gewinnen – so z.B. referierten die Bozner Gefäßchirurgin Juliane Ebner ebenso wie der bekannte Chirurg und Traumatologe der Privatklinik Thun (CH), Dominik Heim, Bernd Liebhard (Chirurg am Landeskrankenhaus Wolfsberg, A) oder Fabrizio Mariani (Phlebologe aus Siena). Praxisbezogen wurde der Workshop auch die Erfahrungswerte von eigenen wie externen Gipsern, Pflegerinnen, Physiotherapeuten und Biomechanikern.
Besonders anschaulich war die Live-Übertragung aus dem OP, bei der sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst ein Bild darüber machen konnten, welche Herausforderungen die moderne Venen- und Unfallchirurgie bewältigen muss. Auch die verschiedenen Untersuchungsmethoden wie z.B. Venensonographie wurden gezeigt und besprochen.
Der Samstag war ganz dem Thema Gelenktraumen gewidmet: Vom Knie- bis zum Hand- und Schultergelenk zeigten Spezialisten auf, auf was es in der modernen Diagnostik und Therapie ankommt.
Für beide Organisatoren war der Workshop ein Erfolg: „Zum einen ist damit nicht nur ein Zusammentreffen von Fachleuten aus dem ganzen Land garantiert, sondern es ist auch ein fachlich anspruchsvolles Lernen mit dabei. Die eingeladenen Referentinnen und Referenten aus dem nahegelegenen Ausland und Italien sind auf ihrem Gebiet jeweils Spitzenkräfte, deren Kenntnisse uns allen zu Gute kommen.“ Nach den zwei intensiven Workshop-Tagen sollte auch der gesellige Teil nicht zu kurz kommen: Ein gemeinsames Törggelen machte Fachsimpeln auch außerhalb der Krankenhausmauern möglich.