Ärzte warnen vor der Krankheit

Aufgrund von Masern auf Intensivstation

Samstag, 21. Dezember 2024 | 09:03 Uhr

Von: fra

Bozen – Wie “Alto Adige” in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, wird ein minderjähriges Mädchen derzeit auf der Intensivstation des Krankenhauses behandelt. Die Patientin, die nicht gegen Masern geimpft ist, leidet an schweren Komplikationen infolge der Infektionskrankheit. Der Südtiroler Sanitätsbetrieb bestätigte den Fall: “Sie wird seit einigen Tagen im Krankenhaus von Bozen betreut.” Dieser Fall folgt kurz auf einen anderen, bei dem ein Patient ebenfalls auf der Intensivstation behandelt wurde und inzwischen entlassen werden konnte.

Bis zum 30. November 2024 hat der Sanitätsbetrieb 20 Masernfälle in Südtirol registriert. Vier davon traten im Frühjahr auf, die übrigen 16 Fälle seit Oktober. Betroffen sind vor allem Jugendliche und Erwachsene im Alter zwischen 15 und 40 Jahren, die nicht geimpft sind. Lediglich ein Fall betrifft ein Kind.

Der Sanitätsbetrieb unterstreicht die Ernsthaftigkeit der Krankheit, die in 49,7 Prozent der Fälle Komplikationen verursacht, die eine Krankenhausbehandlung erforderlich machen. Elke Maria Erne, Primarin der Abteilung für Infektionskrankheiten, betont, dass sich alle, die weder die Krankheit durchgemacht noch eine Impfung erhalten haben, dringend impfen lassen sollten. “Die Impfung ist der einzige Schutz, auch vor schweren Komplikationen wie Lungenentzündungen mit schwerer Ateminsuffizienz in einem von 20 Fällen, Enzephalitis in einem von 1.000 Fällen oder ein bis zwei Todesfällen auf 1.000 Erkrankte. In Südtirol beobachten wir aktuell mehrere Masern-Ausbrüche, weshalb wir besonders wachsam sein müssen.”

Emanuela Pedevilla, Kinderärztin in Brixen, weist ebenfalls auf die Gefahren hin: “Internationale Studien zeigen, dass Masern eine sehr belastende Krankheit sind, die oft mit langanhaltendem hohem Fieber und schweren kurz- und langfristigen Komplikationen einhergeht. Besonders die langfristigen Schäden betreffen das zentrale Nervensystem. Ich appelliere an alle, sich impfen zu lassen.”

Der Sanitätsbetrieb erinnert daran, dass Impftermine unter der einheitlichen Vormerknummer 100 100 vereinbart werden können.

 

Bezirk: Bozen

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