Von: mk
Bruneck – Von Wandervorträgen, Mahnzeichen, Sensibilisierungskampagnen in Gemeindezeitschriften und Sozialen Netzwerken über Selbstverteidigungskurse bis hin zu Projekten mit Schulen und Vereinen – die Bandbreite der Aktionen zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen in den einzelnen Gemeinden des Pustertals ist groß. Am Donnerstag, 16. November, lud die Bezirksgemeinschaft Pustertal als Koordinatorin des Anti-Gewalt-Netzwerkes AGNET zu einem Austausch unter den Netzwerkpartnern. Es war ein Treffen mit vielen Ideen, Inputs und Motivation.
Die Landesregierung hat bereits im Dezember 2021 per Gesetz die Einrichtung von territorialen Anti-Gewalt-Netzwerken in ganz Südtirol angeordnet. Jede Gemeinde sollte eine beauftragte Person für geschlechtsspezifische Gewalt und zur Unterstützung von Frauen und Kindern ernennen, welche sich in besagtem Netzwerk verbinden sollten. Den Koordinierungsauftrag für das Netzwerk haben die Bezirksgemeinschaften erhalten.
Die Bezirksgemeinschaft Pustertal hat sich in der Vergangenheit mit den einzelnen Gemeindevertreter:innen getroffen und fünf Anti-Gewalt-Netzwerke (AGNET) geflochten: AGNET Hochpustertal, AGNET Gadertal, AGNET Tauferer-Ahrntal, AGNET Bruneck/Umgebung und AGNET Fachkreis. Während in den Erstgenannten die verschiedenen Vertreter der Gemeinden vernetzt sind, besteht der AGNET Fachkreis aus Vertretern des Frauenhausdienstes, der Beratungsstelle für Migration InPut, des Psychologischen Dienstes, des Vereins Frauen helfen Frauen, des Pädagogischen Beratungszentrums, der Sozialpädagogischen Grundbetreuung der Sprengel und der Direktion.
Alle fünf Netzwerke spinnen sich wiederum im großen AGNET zusammen. Im ersten Auftakttreffen des Netzwerkes am 16. November lernten sich die Mitglieder kennen und tauschten auch gleich schon ihre Erfahrungen aus.
Wie wichtig es sei, das Thema „Gewalt an Frauen“ in den Mittelpunkt der Gesellschaft zu stellen, aufzuklären und wachzurütteln, war allen Beteiligten bewusst, bekräftigt der Präsident der Bezirksgemeinschaft Pustertal, Robert Alexander Steger, welcher auch selbst beim Treffen anwesend war. Gleichzeitig bedankte er sich bei allen Anwesenden für den Einsatz, den jede und jeder Einzelne im Bereich der Sensibilisierung zeige.
Der Koordinator des Netzwerkes und Mitarbeiter der Direktion Sozialdienste, Marcello Cont, erklärt: „Ziel des Anti-Gewalt-NETzwerkes ist es, Maßnahmen zur Prävention und Bekämpfung von Gewalt an Frauen zu fördern. Gemeinden, Institutionen und Vereinigungen zu vernetzen, um den Austausch untereinander zu stärken und gemeinsam ein großes Sprachrohr für so ein wichtiges Thema zu sein.“
Um betroffenen Frauen helfen zu können, sei es wichtig, Informationen über bestehende Hilfsangebote zu liefern, betont auch Helga Seebacher, die Leiterin des Frauenhausdienstes Bruneck. Zur Unterstützung der Frauen in Gewaltsituationen gibt es seit mehreren Jahren in Bruneck den Frauenhausdienst der Bezirksgemeinschaft Pustertal. Er bietet Frauen in Gewaltsituationen und ihren Kindern schnelle und kostenlose Hilfe an. Das oberste Gebot für die Mitarbeiterinnen des Dienstes sind die Schweigepflicht und die Wahrung der Anonymität der Betroffenen. Grüne Nummer des Frauenhausdienstes: 800310303.
Ein nächstes Austauschtreffen in den jeweiligen AGNET’s ist für März/April 2024 geplant. Bis dahin stehen in den Gemeinden einige Projekte zur Sensibilisierung auf dem Programm. Vor allem jetzt rund um den 25. November, den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen.