Von: mk
Meran/Burgstall – Meran ist in den vergangenen Tagen von einem beunruhigenden Fund erschüttert worden: Zwei tote Boas wurden in einer Stofftasche in der Nähe einer Wertstoffinsel in der Schaffer-Straße gefunden. Die Bilder, die von den Meraner Stadtwerken in den sozialen Netzwerken veröffentlicht wurden und sie wie ein Lauffeuer verbreiteten, lösten gleichzeitig Ermittlung der Carabinieri aus. Nun scheinen die Ordnungshüter aus Burgstall Licht ins Dunkel gebracht zu haben.
Nach Erhalt der Meldung leiteten die Carabinieri umgehend eine gründliche Untersuchung in die Wege. Zeugen wurden angehört und zeitliche Abläufe zweier unterschiedlicher Ereignisse wurden rekonstruiert. Wie berichtet, sollen die Schlangen auch zur Einschüchterung von Personen benutzt worden sein. Offenbar steht die Aussetzung der Tiere damit nicht unmittelbar in Zusammenhang.
Die Ermittlungsarbeit ergab ein detailliertes Bild und führte rasch zur Identifizierung des mutmaßlichen Täters. Konkret handelt es sich um einen Rentner aus Meran. Er zeigte sich nach der Entdeckung der Schlangen reuig und gestand, die bereits verstorbenen Tiere aus Verzweiflung ausgesetzt zu haben.
Darüber hinaus hielten es die Carabinieri im Zuge der Ermittlungen für erforderlich, die von der verdächtigen Person legal gehaltenen Waffen und Pistolen vorsorglich zu beschlagnahmen. Dabei handelt es sich um eine vorsorgliche Maßnahme, um die Sicherheit der Bevölkerung zu garantieren und weitere gefährlicher Situationen zu verhindern. Die Waffen werden nun von den zuständigen Behörden überwacht, bis die Situation klarer eingeschätzt werden kann.
Bei den beiden Würgeschlangen handelt es sich um nördliche Madagaskarboas – einer seltenen Art, deren Exemplare bis zu drei Metern lang werden können. Die Tiere werden derzeit im Amt für Jagd und Fischerei in Bozen untersucht, um die genau Todesursache zu bestimmen.
Die Ermittlungen der Carabinieri führten nicht nur zur Beruhigung der Bürger, sondern heben auch die grundlegende Verantwortung hervor, die mit der Haltung exotischer Tiere verbunden ist.
Der Renter wurde bei der Staatsanwaltschaft wegen der Haltung einer geschützten Art, wegen des Aussetzens von Tieren unter unverträglichen Umweltbedingungen und wegen der eventuellen Tötung der Boas angezeigt. Durch die Untersuchung soll herausgefunden werden, ob der Eigentümer durch sein Verhalten auf vorsätzliche oder fahrlässige Weise den Tod der Würgeschlangen zu verantworten hat.
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